1. Freifrau + Philosophiestudent 01


    Datum: 01.10.2017, Kategorien: BDSM,

    oder welcher Widerstreit von Gefühlsströmungen ihre Entschlusskraft hemmte. Jedenfalls hatte dieses unerhörte Zwischenspiel ernstester Gewalttätigkeit keinerlei juristisches Nachspiel. Gegen 22 Uhr ließ Ernst endlich von seinem Opfer ab, dass mittlerweile kaum noch Widerstand leistete, als er ihr alle möglichen „Gehorsamsübungen" abverlangte: Füße ihrer Schwester ablecken („und besonders zwischen den Zehen gründlich sauberlecken!"), strammstehen, Titten präsentieren, Finger in ihren eigenen Hintern stecken und anschließend ablecken. Vielleicht hätte er sogar, wenn er sie die ganze Nacht hindurch weitergequält hätte, ihren allerletzten inneren Widerstand gebrochen. Doch Ernst wollte Ludmilla heimfahren; bei der Rückkehr würde man dann sehen, wie es zwischen Hedwig und ihm stand. Als er nach einer knappen Stunde zurückkam sah es in der Wohnung aus, als ob dort Einbrecher gehaust hätten: Schranktüren offen, Sachen verstreut. Zwei große Koffer fehlten; offenbar hatte Hedwig in aller Hast Kleidungsstücke und anderes zusammengepackt und dann die Wohnung verlassen. Er erinnerte sich jetzt, dass ihm auf der Rückfahrt zwei Straßen ein Auto vom gleichen Typ wie das von Hedwig entgegengekommen war, was er nur unterschwellig registriert hatte. Hedwig hatte ihn also verlassen. Wir wollen dieses Kapitel nicht schließen, ohne unseren Lesern ...
    eine moralische Bewertung der Verhaltensweisen des Philosophiestudenten Ernst mit auf den Weg zu geben. Schon die Tatsache an sich, dass er der zärtlich liebenden Gefährtin, die ihm in den vergangenen zwei Jahre so hingebungsvoll gedient und sich für ihn abgerackert hatte, und die sich, soweit sie sich nur überwinden konnte, sogar zur Beteiligung an manchen von denjenigen seiner ausgefallenen Sexualpraktiken hergegeben hatte, welche sie mit Ekel erfüllt hatten, nun plötzlich eiskalt mit einem Rasiermesser das Gesicht und andere Körperteile zu zerschneiden drohte, und ihr noch bestialischere Folterungen vor ihr geistiges Auge führte: ein solches Verhalten charakterisiert, ebenso wie auch seine anderen Untaten an der in dieser Situation körperlich wie psychisch wehrlosen Hedwig unseren „Helden" Ernst als ein sittlich total verlottertes Subjekt, als einen Abgrund an seelischer Verrohtheit, eben als einen Fiesling par excellence, insofern allenfalls von einem veritablen Monster wie Gilles de Rais übertroffen. Schaudernd bei der Schilderung des Geschehenen und niedergedrückt von der Last des Bösen dient unser Berichterstatter, gleich einem Galeerensklaven des Schreibens, gleichwohl unbeirrbar seiner heiligen Chronistenpflicht, das Schifflein der Wahrheit über den Strom der Wirklichkeit in den Hafen der dauernden Erinnerung zu rudern.
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