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Keiner von Vielen
Datum: 13.09.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,
Nichts. Gar nichts. Ich änderte die Taktik, flirtete mit anderen Männern, lächelte über jedes noch so platte Kompliment, das man mir machte. Ich signalisierte wildfremden Kerlen, dass ich noch zu haben sei, aber ihn ließ das alles kalt, er schaute meinem Treiben wortlos zu, grinste spöttisch, brachte mich am Ende jeden Abends heim und verabschiedete sich an der Haustüre mit einem keuschen Kuss auf die Wange. Oh, wie gut er duftete, wie warm seine Lippen waren, wie steil sich meine Brustwarzen aufrichteten, wenn er mir so nahe kam, dass sein Atem meine Wange streifte. Ich hätte schreien können, jedesmal, wenn er lächelte, in seinen Wagen stieg und in der Nacht verschwand. In jeder meiner Phantasien spielte er mit, jedesmal, wenn meine eigenen Hände mich berührten, stellte ich mir vor, es wären seine und jedesmal, wenn ich meine Finger zwischen meinen Schenkeln spielen ließ und meine Nässe zwischen meinen Schamlippen verteilte, stellte ich mir vor, dass er es wäre, der mir Süsse durch den Körper schickt, meinen Atem beschleunigt, meine Oberschenkel zum Zittern und meine Bauchdecke zum Beben bringt. Heute jedoch, an einem milden Freitag im Frühherbst erwartet er mich in seiner Wohnung. Einmal war ich bereits dort, ganz kurz nur, auf einen Sprung, gerade lange genug, dass er seine nassen Schuhe gegen trockene austauschen konnte. Heute abend kocht er für uns beide, italienische Pasta, italienischen Salat und dazu passenden italienischen Wein wird es geben. Mit unüberhörbarem ... Stolz hat er vor zwei Tagen am Telefon ein vorzügliches Essen versprochen und darum gebeten, reichlich Hunger mitzubringen. Als ich meinen Wagen am Straßenrand abstelle, habe ich wieder sein fröhliches Lachen im Ohr, mit dem er versicherte, es wäre nicht nötig, vorher rasch ein Butterbrot zu essen, er könne „nämlich tatsächlich kochen". Bevor ich den Finger auf die Klingel mit seinem Namen lege, zupfe ich an der Taille meines dunkelroten, kniekurzen Trägerkleides. Eigentlich ist es bereits zu kühl für dieses sommerliche Kleid, aber der tiefe Ausschnitt und die schmalen Träger gewähren wunderbare Aussichten auf zart gebräunte Haut, kein anderes Kleid passt besser zu diesem heutigen Abend, den wir in ungestörter Zweisamkeit zwischen den intimen Wänden seiner Wohnung verbringen werden. In seine Wohnung eingeladen zu werden, kann nur eines bedeuten, nur eines, eines, eines: Er will mich, auf dieselbe Art, auf dieselbe Weise, wie ich ihn will. Er will mich. Als er mir die Türe öffnet, mit zerzausten Haaren und einem leuchtenden Lachen in seinen schönen dunklen Augen, hüpft mir das Herz bis in den Hals. Er grinst breit, macht eine halbe Verbeugung und winkt mich herein. Wir durchqueren den Flur und biegen in die Küche ab, er drückt mich auf einen der Stühle, füllt zwei Weingläser, stösst kurz mit mir an, widmet sich dann ganz und gar auf Schneidbrettern bereitliegenden Zucchini, Paprika und Auberginen. Ich schaue ihm eine Weile zu, beobachte seine Hände, die mit eindeutigem Geschick ...