1. London Calling 07


    Datum: 11.10.2016, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    Nach kurzem Abwägen sagte ich zu. Die beiden Frauen wohnten aktuell bereits zusammen. Agnes arbeitete bei uns im Beraterservice und Silke machte ein Praktikum als Ärztin in der Inneren Medizin an dem Krankenhaus, in das ich nach meinem Zusammenbruch gekarrt worden war. Markus, der Deutsche aus München, hatte bei unserem ersten gemeinsamen Treffen in einem Pub dann gleich ein „Coming Out", erzählte uns, dass er schwul sei und einen Freund habe, der Schotte war und Peter hieß und vorhatte, sich ein Zimmer mit ihm zu teilen. Wir hatten alle nichts dagegen einzuwenden und schauten uns so gemeinsam die ersten Häuser an. Gleich das zweite sah sehr nett aus und wir griffen zu. Das Haus in Hanwell war inmitten eines indischen Viertels, also wieder vom Charakter ganz anders, als all meine vorherigen Wohnorte. Ganz wohl war mir nicht dabei, mit drei Deutschen zusammenzuleben, aber Silke, die Ärztin und Markus waren sehr nett, mit Agnes konnte ich da schon weniger anfangen. Peter würde ich erst nach dem Einzug zum ersten Mal erleben. Es kam keine richtige Hausgemeinschaft auf, da wir auch interessenmäßig sehr weit auseinanderlagen. Ich verschanzte mich oft in meinem Zimmer, weil ich mir mittlerweile einen echten PC mit heftiger Soundkarte angeschafft hatte und viel komponierte, anfing, mit gesampelten Sounds zu arbeiten und langsam aber sicher auch gut hörbare Ergebnisse erzielte. An Wochenenden war ich dann meist mit Sara und Stan auf Achse. Ich stellte die beiden Andy und Sam, seinem ...
    Lebensgefährten vor, die unsere Wochenendexkursionen durch ihre Gegenwart bereicherten. Wir fünf wurden unzertrennlich, der Kern von etwas, was wir als „Wahlfamilie" verstanden und auch so benannten. Andy und Sam hatten eine hübsche Wohnung nahe Clapham Common, von wo aus wir unsere Wochenenden meist starteten und auch wieder beendeten, da wir dort nach den Partys mit Filmen und Musik runterkamen. Sam war ein Film-Freak und hatte einen Laserdisk-Spieler, dem Vorläufer der DVDs, die aber noch so groß wie Platten waren. Andy machte auch Musik. *** Der Sommer in diesem Jahr lockte mit trockenen und heißen Tagen auf die zahlreichen Festivals in Parks und außerhalb von London. Zum ersten Mal in diesem Jahr ging ich mit auf die Gay Pride Parade, aber nicht zur Parade, sondern nur der anschließenden Open Air Party. Die Atmosphäre war klasse und ich stellte fest, dass es mir gar nicht unangenehm war, von Männern „angetanzt" zu werden, was vermutlich auch daran lag, dass ich zu dieser Zeit eigentlich habituell mehr als nur eine Pille schmiss und ziemlich vorne war. Auch hatte ich schon seit Ewigkeiten keinen Sex mehr gehabt. Sehr zum Amüsement von Andy und Sam tanzte ich fast eine Stunde mit einem besonders hartnäckigen jungen Mann, der auch seine Hände einige Male recht aufregend über meinen Körper gleiten ließ. Ich wurde tatsächlich leicht geil und flüchtete fast ein wenig von der Tanzfläche, um zu chillen und erst einmal mit diesen überraschenden Gefühlen klarzukommen. Andy grinste ...
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