1. London Calling 07


    Datum: 11.10.2016, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    Aushängeschild war Claudia Schiffer, die unseren Schmuck trug und sich halt auch gut auf Pressefotos machte. Irgendwie war mir das eher entgangen. Da ich keine Hochglanzmagazine las und sie auch auf Fotos nur selten gesehen hatte, brachte ich es tatsächlich fertig, sie am Eingang erst einmal nicht rein zulassen, weil sie nicht auf der Gästeliste stand. Ihre verdutzte Reaktion „ich bin doch Claudia" beeindruckte mich da eher wenig. Eine Dame von der PR-Abteilung eilte dann aber herbei, klärte mich über deren Identität auf und führte sie zum Festsaal. Peinlich, peinlich. Ich konnte mir aber bei meinem glänzenden Ruf aber schon durchaus so einen Faux-pas erlauben. Als wir hinterher bei Drinks auf der Party standen, kam die Firmenbesitzerin zu mir und lachte mit mir über mein kleines Missgeschick. Auch Claudia „vergab" mir hinterher bei einem Glas Champagner und sagte, sie fand es „erfrischend" auch einmal nicht erkannt zu werden. Natürlich waren mir die Mitarbeiterpartys deutlich lieber, die es zusätzlich noch gab. Mittlerweile hatten wir Skandinavien erschlossen und ich war für den Liaison-Bereich zuständig, schon seit kurz vor unserem Umzug. Da mein Nachname durchaus auch in Dänemark verbreitet ist, hatte ich gleich zum Auftakt ein Erlebnis der dritten Art, als ich nach einem Partywochenende an dem folgenden Montag glaubte, wohl irgendwelche Hörprobleme oder Halluzinationen zu haben, weil mich die Leiterin des dänischen Kundenservices anrief und bestimmt drei Minuten auf mich ...
    einbrabbelte, ohne dass ich ein Wort verstand. Dass sie Dänisch sprach, ging mir erst nach meiner zögerlichen Rückfrage auf, ob sie vielleicht noch mal wiederholen könne, was sie dort gesagt hatte. Das Gelächter war groß, als wir uns über unsere Irrtümer informierten und als Eisbrecher war das auch ganz ordentlich. Wir flirteten hernach am Telefon, ich machte ihr sogar einen Heiratsantrag, obwohl wir uns bis zum Umzug nie sahen. Auf der Mitarbeiterparty holten wir dieses Versäumnis dann nach. Sie war auch in Person sehr nett, aber überhaupt nicht mein Typ, blond, klein und mit Brille. Ich hielt mich auch weiterhin an meinen Vorsatz, von Kolleginnen die Finger zu lassen, was nicht einfach war, denn es gab dort einige wirklich hochkarätige Frauen. Das hielten nicht alle so, und eine Dame aus der schwedischen Bestellannahme erlangte auf der Nachhausefahrt nach der Party einen zweifelhaften Ruf, weil sie auf dem Rücksitz des Busses einem farbigen Lagerarbeiter einen blies, sehr zum Unmut vieler Damen, die das unmöglich fanden. Die Männer fanden es eher witzig. Die Fahrerei jeden Tag ging mir mächtig auf den Keks. Zwei deutsche Kollegen, ein Mann, der vom aufgelösten Beraterservice aus München zu uns gestoßen war, und eine blonde Dame namens Agnes, die mit meinem schwulen Freund Andy befreundet war, die ich aber nicht so gut kannte, wollten sich ein Haus in der Nähe von Brentford suchen und fragten mich, ob ich mit einsteigen wollte. Dazu stieß noch eine weitere Frau namens Silke. ...
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