1. London Calling 07


    Datum: 11.10.2016, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    meine. Gleichzeitig wirst du übrigens mein Stellvertreter." „Ach was. Und ich darf dann Leute für dich entlassen? Klingt ja reizend." „Tom, du musst ganz schnell ganz hart werden, wenn du in dem Job überleben willst. Es ist eine Schleudersitzposition, wenn du verstehst, was ich meine." „Ich werde immer ganz schnell ganz hart." Sie lachte fröhlich. „Das wird ja so einige erfreuen. Du hast Glück, dass ich einen eifersüchtigen Verlobten hab, sonst hätte ich dir längst schon mal andere Aufgaben gegeben. So, dann geh mal rüber und mach dich mit deinem Team bekannt. Sieben Frauen Tom. Mach dich auf was gefasst." Sie begleitete mich trotzdem in meine neue Abteilung und stellte mich vor. „Ihr kennt ihn ja alle vom Sehen. Das ist Tom, für die, die seinen Namen noch nicht kennen. Er ist ab heute euer Boss. Stefanie wird ihm in den ersten Tagen noch helfen. Okay, und jetzt stell ich dich Thomson vor. Du kannst dann mein Büro für das Gespräch haben." Die Frauen warfen sich alle vielsagende Blicke zu. Dann widmeten sie sich wieder ihrer Arbeit. Ich griff mir den Mann Mitte Fünfzig, der vor einem Haufen Papiere saß und sich mit den Designern unterhielt, mit denen er sich wohl die meiste Zeit aufhielt. „Thomson, das ist Tom. Er ist der neue Abteilungsleiter. Tom, viel Spaß, ich muss jetzt rüber in ein Meeting." Die Designer grüßten mich freundlich, wir kannten uns nun auch schon ein paar Jahre. Der grauhaarige Manager war mir fremd, aber mit seiner Abteilung hatte ich auch bislang noch ...
    nicht soviel zu tun gehabt. „Erfreut dich kennenzulernen. Mir hat natürlich keiner was gesagt, aber das ist hier ja immer so. Du übernimmst für Stefanie, ja?" Ich wollte die ganze Geschichte nur irgendwie hinter mich bringen. „Nicht nur für sie. Kommst du bitte mit in Christines Büro?" Er hatte einen schleppenden Gang und hängende Schultern. Ob er ahnte, was jetzt folgen würde? Wir setzten uns, ich setzte mich auf Christines Stuhl. Er betrachtete dies mit gekrauster Stirn. „Sag nicht, dass du mich entlassen willst." „Mit Wollen hat das nichts zu tun. Es wurde mir aufgetragen, das zu tun." „Das glaub ich doch gar nicht ... diese dumme kleine Fotze ... was für ein Drecksstück. Ich hab's doch gewusst." Ich hörte mir an, wie er über Christine und Andrea herzog. Es berührte mich nicht. Er gab mir noch den Tipp, mich aus der Firma abzusetzen, bevor sie zusammenbrach. „Du glaubst, das wird zwangsläufig passieren?" „Schau dir mal meinen Zahlungsplan für unsere Hersteller an. Dann wirst du verstehen, was ich meine." Am Ende des Gesprächs hatte er sich abgeregt und verschwand, mit schleppendem Gang und jetzt noch tiefer hängenden Schultern. Ich weiß noch, dass ich dachte, er wäre eh nicht aus dem Material geschnitzt, das die Firma brauchte. Nach zwei Wochen, die ich hauptsächlich damit verbrachte herauszufinden, welche Aufträge, die wir bereits bezahlt hatten, nicht hereingekommen waren, bekam ich auch erste Einblicke in das Ausmaß der Katastrophe. Wir hatten mehr als fünfzig Prozent ...
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