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Walpurgisnacht 01
Datum: 10.10.2016, Kategorien: Erotische Verbindungen,
ankündigte, nahm er nur unbewusst war. Zu sehr dachte er an Stettin, an Katharina, an Eva und an Maria, an die Dachböden im Winter und schattige Haine im Sommer, an Heimat, an verlorene Dinge, an die zerbrochene kleine Flasche. Er drückte sich nach oben. Ihre Wangen waren gerötet, ihre Schenkel dampften, die Möse troff von ihrem ersten Höhepunkt. „Warum hörst du auf? Das Wasser kocht bestimmt noch nicht.“ „Habt ihr Olivenöl im Haus?“ Der Wirt, mit Bier und Schweinshaxen auf einem großen Tablett, unterbrach Haribald später bei dem Versuch zu verstehen, was die Mission im Harz mit den Grundzielen seiner Ausbildung zu tun hatte, warum er sich noch immer mit den Problemen des freien Willens, des menschlichen Schicksals, der mitmenschlichen Verantwortung und der sittlichen Entscheidung beschäftigen sollte, wenn es sich im Grunde genommen bloß um Aberglaube drehte. Haribalds Augen leuchteten beim Anblick des Tabletts. Schon lange hatte sein Magen geknurrt. Der Sinn stand ihm jetzt, wo Schenkel ihn umklammert und weder Überzieher noch Armut seine Lust gebremst hatten, nach Bier und nicht nach Bruno. Der Wirt ließ sie alleine mit den Worten: „Zum Frühstück haben wir Hafergrütze und kräftiges Bier, der geheime Ort ist hinter dem Haus, wo die meisten Fliegen sind.“ Bechstein und Haribald aßen schweigend und gingen dann zu Bett.