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Rameaus Geburtshaus
Datum: 23.05.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,
Hause, stellen das Abendessen hin, und wenn Melanie sich fertiggemacht hat, kommt sie mit dem Taxi -- Rue Racine Nummer dreiundzwanzig", fügte er zu mir gewandt fort. "Du kannst doch Melanie in der fremden Stadt nicht allein gehen oder mit dem Taxi fahren lassen", sagte Auguste zu Gaston in tadelndem Ton, "nein: Du gehst mit ins Hotel, hilfst Melanie, wenn es was zu helfen gibt, zum Beispiel beim Übersetzen, ich fahr nach Hause, und ihr kommt beide mit dem Taxi nach." So wurde es gemacht. Auguste hatte für ihr Auto einen Parkplatz nahe am Ausgang des Bahnhofs gefunden, und kaum waren wir eingestiegen und losgefahren, standen wir schon vor dem Post-Hotel. Während ich schon aus dem Auto kletterte, hörte ich noch, wie Gaston Auguste etwas zuflüsterte. Gaston trug mir den Koffer zur Rezeption, man kannte ihn offenbar und grüßte mich und ihn in ausgemachter Höflichkeit, die Reservierung hatte geklappt, und man wartete schon auf mich, ich füllte das Anmeldeformular aus, erhielt den Schlüssel zu meinem Zimmer im dritten Stock, Gaston setzte sich zum Warten auf einen der Fauteuils, und ich verschwand mit dem Garçon, der meinen Koffer trug, zum Lift. Im Zimmer angekommen gab ich dem Garçon ein Zweimarkstück als Trinkgeld -- französisches Geld hatte ich noch nicht, wofür ich versuchte mich zu entschuldigen -- aber der Garçon strahlte und bedankte sich überschwenglich. Das Hotel hatte wohl schon ein gesegnetes Alter, wofür ja auch der Name spricht: Das Zimmer war für heutigen ... Hotelstandard riesig, hatte einen Schreibtisch und noch einen kleinen Tisch, insgesamt vier Stühle, zwei Sessel, zwei Kleiderschränke voller Bügel -- zwar alt und von vielleicht gar nicht mehr existierenden Modehäusern, aber sicher über dreißig -- und ein französisches Bett großen Ausmaßes, obwohl ich ein Einzelzimmer bestellt hatte. Ich hängte schnell meine Kleider auf, zog mich schnell aus, duschte und zog dann wieder mein Reisekostüm an. Wohl ziemlich unbewußt wollte ich die Durands nicht zu lange warten lassen. Als ich aber wieder in die Hotelhalle kam, war gerade erst der Tee gekommen, den sich Gaston bestellt hatte. Auf meinen fragenden Blick sagte er: "Wir haben noch etwas Zeit; Auguste ist sicher noch nicht fertig. -- Wie ist dein Zimmer?" "Altväterlich riesig und gemütlich." "Ja, so ist es hier, das sagte ich ja schon. Wir bringen unsere Gäste auch gern hier unter, es ist auch ganz nahe zu uns. Das Restaurant ist auch sehr gut, wir gehen hierher sogar manchmal essen." "Und trotzdem hat es nur zwei Sterne -- knapp über der Jugendherberge." "Ich glaube, jetzt hat es drei -- ich weiß oft auch nicht, nach welchen Kriterien die die Hotels einstufen -- da haben die heutigen jungen Leute wohl einen anderen Geschmack as wi olle Lüd." "Plattdeutsch kannst du auch?" "Ja, da kommt man in Bremen ja nicht drum rum! Und die ,ollen Lüd` nehme ich zurück, zumindest was dich betrifft." "Alter Charmeur! Ich glaube, wir sollten jetzt gehen." "Wir nehmen natürlich ein Taxi -- hier gegenüber ist ...