1. Rameaus Geburtshaus


    Datum: 23.05.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    Gaston und habe nie einen anderen Namen gehabt." Wir stießen noch einmal auf das Du an, und ich mußte doch sagen: "Gaston, ich mùß jetzt etwas essen, wir fahren ja noch fast eine Stunde --" "Was möchtest du denn gern essen, Melanie?" "Was ganz einfaches, ein Käsebrot zum Beispiel." Gaston winkte den Kellner herbei, und ich bestellte: "Bitte ein Käsebrot, Brie oder Camembert, wenn es geht!" Gaston übersetzte dies dem Kellner, fügte noch hinzu: "Für mich bitte dasselbe!", und fragte mich dann: "Magst du Brie und Camembert besonders gerne?" "Ich könnte süchtig danach werden." "Gut zu wissen", kommentierte Gaston dies nur. So schnell es mit dem Wein gegangen war, so lange mußten wir auf unsere Käsebrote warten, und als der Kellner endlich kam, drängte etwas die Zeit bis zur Ankunft in Dijon. Aber heißhungrig, wie wir beide nach diesem Tag waren, schafften wir unsere üppigen Portionen mit Leichtigkeit. Als ich gerade den letzten Bissen in den Mund steckte, bremste der Zug gerade, und ich sprang wie von der Tarantel gestochen auf, denn dieser rasende Schnellzug hatte nach Fahrplan nur drei Minuten Aufenthalt in Dijon und war zudem um einige Minuten verspätet. Aber Gaston beruhigte mich: "Hier bremsen die Züge immer, ich weiß nicht warum, wir haben noch fast eine Viertelstunde." "Wahrscheinlich bricht hier gerade eine Brücke zusammen." "Das wirds sein." "Verzeih, aber das ist unser norddeutscher Humor." "Weiß ich doch auch: Hast du es vergessen? Ich unterrichte ja auch in Bremen. ...
    Ich kenne diese Art Sprüche." Wir gingen in aller Ruhe zu unserem Abteil zurück, Gaston zog sein Jackett an, ich das Jäckchen meines Reisekostüms -- ich weiß gar nicht mehr, wann und wo wir uns bei unserer angeregten Unterhaltung dieser Kleidungsstücke entledigt hatten --, Gaston hob unser Reisegepäck von der Ablage, wir verabschiedeten uns von den netten alten Leuten und begaben uns zum Ausgang. Als der Zug angehalten hatte, kletterten wir hinaus, und Gaston äugte nach links, nach rechts und wieder nach links, dann sagte er: "Hier!" und lief im Sturmschritt in selbige Richtung. Aber nach nur einer Wagenlänge lag er in den Armen einer -- wohl seiner -- Frau. Als ich japsend dort angekommen war, löste sich Gaston aus der Umarmung, und bevor er ein Wort hätte sagen können, sagte diese Frau auf französisch: "Du hast noch jemand mitgebracht?" "Ja, das ist Frau Knaack, Kerstin, Melanie -- das ist kompliziert mit ihren Namen --, sie kommt aus Hamburg und will sich eine Woche Dijon ansehen. Sie war schon im Zug, als ich in Bremen einstieg, und wir haben uns glänzend unterhalten. Ich hab sie zum Abendessen bei uns eingeladen." "Sehr gut! Seien Sie willkommen, Frau -- Naack!" "Nennt euch doch auch beim Vornamen und duzt euch -- Melanie ist übrigens eine Kollegin." "Studienrätin in Hamburg", sagte ich. "Ich heiße Auguste", sagte dieselbe und reichte mir die Hand. "Ich schlage vor", ließ sich Gaston vernehmen, "wir setzen Melanie beim Hotel ab -- sie wohnt in der ,Post`, wir fahren nach ...
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