1. Rameaus Geburtshaus


    Datum: 23.05.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    zu früh im Restaurant an und vertrieb mir die Zeit mit der Lektüre wohl aller wichtigen französischen Blätter, die mir der freundliche Kellner nach und nach an meinen Tisch brachte, zusammen mit jeweils einem Glas Mineralwasser. Endlich -- ich war schon beim "Observateur du Midi" angelangt, erschien Gaston in bester Laune, die sich dann auch auf mich übertrug. Gaston freute sich als immerhin französischer, aber doch pflichtbewußter Beamter darüber, daß aus dem Lehrerstreik wenigstens diesmal wohl nichts werden würde. Wir aßen mit gutem Appetit, und bald drängte es Gaston zu der nun schon zur Gewohnheit gewordenen nachmittäglichen Siesta in meinem Hotelzimmer. Daß die Mannsbilder auch nicht genug von uns Weibern kriegen können! Nun ja, dies ist ja auch ein Zeichen guter Gesundheit, und man kann es drehen und wenden, wie man will: Gaston war ein lieber Kerl, wie man ihn als Frau gern um sich hat, ,en lieig e can sui vestida`, wie die Trobairitz Beatriz de Dia so schön sagt. Gaston wollte lieber mit einem Taxi fahren, um im Hotel mehr Zeit zu haben, aber ich, die ich als Frau ja das Sagen hatte, ob, wann und wie, bestand darauf, zu Fuß durch die Altstadt zu gehen. Dabei kamen wir wieder bei der von mir "entdeckten" Kirche vorbei, und Gaston erzählte mir brav von ihrer Geschichte und daß es eine der Kirchen war, die er mir an jenem denkwürdigen Nachmittag, "an dem wir ein Paar geworden sind", "ich erinnere mich dunkel -- war da was -- was Besonderes?", und es folgte eine Kußorgie ...
    auf offener, leider oder zum Glück fast menschenleerer Straße -- ja, die er mir damals aus dem Fenster meines Zimmers gezeigt hatte. Obwohl wir nicht schnell gingen, kamen wir bald zum Hotel. "Trinken wir noch ein Glas Wein im Restaurant?", fragte ich. "Ich laß uns eine Flasche feurigen Rotwein aufs unser Zimmer bringen", antwortete Gaston. "Wieso eigentlich ,unser Zimmer'? Es ist, denke ich, immer noch mein Zimmer -- und außerdem, was heißt ,feurig`? Was hast du denn vor außer einem Nachmittagsschläfchen? Du mußt doch nach dem gestrigen Ausflug und dem heutigen turbulenten Vormittag hundemüde sein?" "Nicht so hundemüde, daß ich nicht meiner lieben Mélanie den -- den -- mit meiner lieben --" "-- den Hengst machen könntest -- du kennst also den Film?" "Wer kennt den nicht? --" "-- und wie das dann über den Lautsprecher über die ganze Straße tönt -- super -- du willst es also noch einmal wieder versuchen?" "-- wenn ich darf --" "Ich werd's mir überlegen. Also bestell schon den Wein und komm rauf -- ich bin nämlich auch hundemüde -- heute den ganzen Tag erst bei der Konferenz --" "-- ja, ich hätte dich wohl nicht dazu rufen sollen --" "-- nein, hättest du nicht, in der Tat -- und dann mußte ich mich den ganzen Nachmittag langweilen und alle blöden Zeitungen lesen -- soll ich dir von dem trickreichen Bankraub in Meyrueis erzählen?" "???" "-- oder von den skandalösen Umständen der Bürgermeisterwahl in -- wie hieß das Kaff noch -- im Département Charentes?" "Laß es gut sein -- ich ...
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