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Rameaus Geburtshaus
Datum: 23.05.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,
Weise zunächst Unverständnis verursacht hatte, den mußte ich bei Gaston auch noch ausprobieren. Gelegenheit dafür würde noch sein. Wie erwartet, hatte Auguste heute keine Lust auf sportliche Betätigung, sondern wollte den freien Tag lieber zu Hause genießen, vielleicht sogar noch etwas Schlaf nachholen, "der ist auch in der Nacht etwas kurz gekommen" -- aha! Gaston gab seiner Auguste einen lieben Kuß, dann holte er zwei Räder aus dem Schuppen, zwei achtundzwanziger, also große, Herrenräder. Er schraubte mir den Sattel etwas niedriger, weil ich sonst mit meinen zwar herrlichen, aber nicht allzu langen Beinen nicht bis an den tiefsten Punkt der Pedale gelangt hätte, erklärte mit die Zwanzig- oder Dreißig-Gang-Schaltung, ließ mich auf der stillen Villenstraße etwas üben, und dann ging's mit einem "Viel Spaß!" seitens Augustes los. Wir fuhren ein Stück auf der vielbefahrenen Nationalstraße, aber bald zweigte eine kleine Seitenstraße zu dem ersten Dorf mit der ersten romanischen Kirche ab. Da weit und breit niemand zu sehen war, holte ich meinen Rock nicht raus und ging "so" in die Kirche. Als wir wieder ins Freie traten, kam uns der Priester entgegen, grüßte uns freundlich, verlor kein Wort über meine Aufmachung, fragte uns, wie uns die Kirche gefallen habe -- und gab uns zum Schluß doch Ratschläge, welche Priester der Nachbardörfer sich an meinem Dress vielleicht ein wenig stoßen könnten. Schließlich entließ er uns mit guten Wünschen auf die Weiterfahrt. Wir fuhren auf ... stillen Straßen und Wegen von Dorf zu Dorf, besichtigten hier eine Kirche, dort eine alte Mühle, tranken einen Saft, genehmigten uns ein Eis, wir konnten fast immer nebeneinander fahren, und ich mußte Gaston des öfteren mahnen: Sieh doch auf den Weg und nicht auf meine Beine!" Wir landeten bei dem Zwei- oder Vier-Sterne-Restaurant, das nur wenig besucht war, und aßen fürstlich. Als sich das Mahl dem Ende zuneigte, fragte Gaston: "Sollen wir nun noch zum nächsten Dorf fahren -- dort wäre eine besonders schöne gotische Kirche und daneben ein Restaurant, da konnten wir unter den Linden Kaffee trinken --, oder sollen wir umkehren?" "Wie weit ist es denn zu diesem Dorf, und wie weit ist es nach Hause?" "Zum Dorf noch sechs oder sieben Kilometer, nach Dijon von hier zwanzig oder zweiundzwanzig." "Dann würde ich sagen: Kehren wir um. Ich bin zwar von zu Hause längere Wanderungen gewohnt, aber nicht mehr das Radfahren. Können wir uns aber nicht auf dem Rückweg irgendwo noch etwas sonnen?" "Doch -- doch -- das können wir: Dann nehmen wir den Weg durch die Apfelplantagen, der ist nur um zwei oder drei Kilometer weiter, aber da können wir uns unter den Bäumen oder in der Sonne -- sonnen -- schönes Deutsch das!" "Wie recht du hast, so machen wir's!" "Und das nächste Dorf können wir vielleicht auch morgen anlaufen, wenn wir vielleicht alle zusammen, auch mit Auguste, nach Langres fahren." "Ach ja, das steht ja auch noch auf dem Programm -- ich freu mich schon!" So wählte Gaston am Dorfausgang ...