1. Rameaus Geburtshaus


    Datum: 23.05.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    ich mir nur schwer vorstellen, einige lockere Bemerkungen waren ja schon gefallen. Würde er versuchen, mich bei sich zu Hause zu verführen und sein heiliges Ehebett zu besudeln, oder würde "es" hier im eigentlich recht gemütlichen Hotelzimmer passieren oder gar modern und pornohaft auf dem Klo im ,Musée des Beaux Arts`? Nun, dieses wohl nicht. Sollte ich ihm so was Intimes verraten, daß ich die Pille nahm, oder sollte ich ihn lassen brav ein Kondom benutzen? Fragen über Fragen -- und erfahrungsgemäß kommt es meistens doch noch ganz anders. Am Morgen wachte ich erst fünf Minuten vor der mit Gaston verabredeten Frühstückszeit auf und drehte mich gleich auf die andere Seite, denn draußen rauschte der Regen, was ich, besonders am Morgen nach dem Aufwachen, als besonders gemütlich liebe. Kaum hatte ich mich zurechtgeräkelt, da klopfte es an der Tür. Der Frechdachs wird doch nicht hoffentlich schon jetzt ... Aber nein, es war das Zimmermädchen, das gleich mit einem "Excusez, madame!" wieder entschwand, als ich verschlafen die Tür öffnete. Ich hatte mich gerade wieder langgelegt, da ging das Telephon, und Gaston teilte mir das völlig überraschende Factum mit, daß er im Restaurant sitze und auf mich warte. "Heute dauert es noch ein bißchen länger", sagte ich nur und fügte gnädigerweise noch hinzu: "Lies doch auch die Pariser Zeitungen!" Ich ließ ihn ruhig warten, nahm ein Bad, dachte dabei nach, was ich heute anziehen sollte, entschloß mich dann zu einem engen T-Shirt ohne BH und ...
    Jeans, um die war es mir am wenigsten leid, wenn sie im Regen etwas naß würden, zog mich an, wählte dann doch ein etwas weiteres T-Shirt und begab mich ins Restaurant. Dort las Gaston im "Figaro", der ausgelesene "Monde" lag noch auf dem Tisch. Obwohl ich ihn so schäbig hatte warten lassen, war Gaston noch höflicher als zwei Tage zuvor, sprang auf, sobald er meiner ansichtig wurde, rückte mir den Stuhl zurecht und verkündete, daß für mich ein hartgekochtes Ei und für uns beide eine Käseplatte und frische Croissants im Anmarsch seien. "Entschuldige, Gaston, daß ich dich hab so lange warten lassen, aber ich finde das so gemütlich, im Bett zu liegen, wenn es so regnet, aber als ich eben aufgewacht war, kam das blöde Zimmermädchen -- das wollte wohl möglichst schnell mit der Arbeit fertig sein, und dann hast du angerufen -- da bin ich in Windeseile aufgestanden -- aber es hat dann doch ziemlich lange gedauert -- ich mußte erstmal richtig wach werden." "Aber dann hättest du doch bloß zu sagen brauchen, du willst noch liegen bleiben, und dann hätten wir später gefrühstückt!" "Wäre denn dafür überhaupt genug Lesestoff vorhanden gewesen -- den "Monde" hast du doch schon durchgelesen." ",Den` "Monde" hab ich noch nie von einem Deutschen gehört -- aber es ist ja eigentlich richtig. Und es ist noch genug da, sogar die "Humanité" von den Kommunisten." Wir genossen das Frühstück in aller Ruhe, so in etwa eineinhalb Stunden, dann meinten wir doch, mit dem Studium der Kunst beginnen zu sollen. ...
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