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Rameaus Geburtshaus
Datum: 23.05.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,
Nebenssatz, glaube ich, erwähnt." "Mit Dieter ist alles in Ordnung, er hat nur in der Firma so viel zu tun, daß wir dieses Jahr wahrscheinlich nicht zusammen werden verreisen können. Deshalb bin ich ja jetzt eine Woche allein hier." "Und mit dir und Dieter ist auch alles in Ordnung?" "Was sollen diese Fragen? In jeder Ehe gibt es mal 'ne Krise, und dann versöhnt man sich, gibt sich ein Küßchen und macht weiter." "Ich habe aber den Eindruck, ihr habt im Augenblick eine ernstere Krise, und deshalb bist du allein hier." "Quatsch! Wir stecken nicht mehr in einer Krise als vor einem Jahr, und das geht dich eigentlich ebenso wenig an wie meine ,cuisses` -- oder noch weniger." "Ich meine ja nur -- du hast ja recht -- nicht weniger als vor einem Jahr -- dann seid ihr entweder wunschlos glücklich oder steckt in einer Dauerkrise --" "Ich möchte jetzt in meinen wenigen Ferientagen nicht darüber sprechen -- punctum. -- Wie steht es überhaupt mit Auguste und dir?" "Danke -- ohne Probleme -- ohne ernste Probleme. Seit die Kinder aus dem Haus sind, nehmen wir uns mehr Freiheit --" "-- aha! --" "Nichts ,aha`! Wir verreisen zum Beispiel manchmal allein. Ich zum Beispiel fahre gern auf meinem Mountain Bike über die Höhen der Cévennen, und das ist Auguste zu langweilig immer mit den Schafen und den Schäfern, sie fährt dann lieber an die See. Und wenn wir wieder zu Hause sind, freuen wir uns, daß wir uns wiederhaben, erzählen, was wir erlebt haben, sind ausgehungert ... ,et couchons ensemble`." ... Bei dieser naheliegenden, aber doch unerwarteten Wendung wurde ich rot, was Gaston wohl bemerkte und mit einem feinen Lächeln quittierte; er murmelte so etwas wie "das sagt man eigentlich nicht in Gegenwart einer Dame." "-- in Gegenwart einer fremden Dame", sagte ich lachend, ",vous faites amour`, das ist doch normal, das werden Dieter und ich wohl auch machen, wenn ich wieder zu Hause bin." "Es heißt ,vous faites l'amour`. -- Dann ist zwischen euch also doch alles in Ordnung!?" "Im Großen und Ganzen ja, das sagte ich ja bereits." "Was machen wir morgen? Ich habe morgen nichts vor -- frühstücken wir hier zusammen -- und dann können wir ins ,Musée des Beaux Arts` gehen --" "Da war ich heute, aber ich hab längst nicht alles gesehen." "Das wäre dann eine Idee -- es soll ja morgen nicht mehr so schön sein." "Wirklich?" "Ja, hat man im ,Méteo` gesagt." "Dann gute Nacht -- sieh mir nicht beim Schlafengehen zu!" "Hatte ich auch nicht vor -- Salut, Mélanie!" "Salut, Gaston!" Gaston gegangen, hing ich in der Badewanne wieder meinen Gedanken nach. Wann würde Gaston mit seinem Angriff beginnen, etwa schon morgen, es war ja der zweite, aber auch der vorletzte Tag, an dem unser nun schon traditionelles gemeinsames Abendessen wegen Augustes Dienstplan ausfallen mußte -- allerdings: Wenn er Augustes Abwesenheit hätte ausnutzen wollen, warum hatte er nicht schon heute mit nachdrücklicheren Avancen begonnen? Daß er es gar nicht versuchen würde, mich zu seiner Feriengeliebten zu machen, konnte ...