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Rameaus Geburtshaus
Datum: 23.05.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,
weiß, was cuisses sind! Aber dodues? Ich will hier ja auch etwas besser Französisch lernen." ",Dodu` heißt ,dick` --" "Ich hätte es mir denken können, du Frechdachs!" "Aber damit hast du ja keine Probleme --" "Ich wüßte nicht, was dich meine ,cuisses dodues ou maigres` angingen!" "Natürlich, Melanie", sagte Gaston kleinlaut und wurde puterrot. "Du hast wahrscheinlich gestern im Zug, als ich das enge Kostüm anhatte, meine Formen abgemessen -- ich kenne doch euch Männer", sagte ich freundlich, und Gaston, wieder etwas munterer, bemerkte ganz richtig: "Auch gestern hast du hinreißend ausgesehen." "Nun nimm du alter Deutschlehrer das ,hinreißen` mal nicht zu wörtlich!" Wieder wurde Gaston rot und wechselte schnell das Thema: "Ich schlage vor, wir gehen zum Hauptplatz, werfen einen Blick ins Rathaus und in die Kathedrale, ich zeige dir, wo einst Rameaus Geburtshaus stand -- das originale gibt es nicht mehr, aber an dem Haus, das jetzt da steht, ist eine Plakette --, ich zeige dir das Konservatorium, das nach Jean-Philippe Rameau heißt, da sind oft schöne Konzerte, wenn dann noch Zeit ist und wir noch können, zeige ich dir am Rande des Altstadtkerns noch zwei wenig bekannte romanische Kirchen -- und dann sehen wir mal weiter. Abends bist du natürlich wieder bei uns eingeladen." "Das kann ich doch nicht annehmen -- jeden Tag --" "Bitte keine Widerrede -- wer soll uns denn sonst Musik machen? -- Du hast ja auch deine Noten bei uns gelassen." "Ach ja -- na denn -- danke für die ... Einladung!" Wir steckten uns die noch verbliebenen Käsestücke in den Mund, ich wollte mein Frühstück bezahlen, aber Gaston klärte mich auf: "Die Rechnung fürs Frühstück steht nachher auf der Gesamtrechnung, wenn du wegfährst; du brauchst nicht jede Rechnung einzeln zu bezahlen." "Dann los und Aufbruch! Gaston zog das Besichtigungsprogramm durch, wie er es am Frühstückstisch entwickelt hatte, wir erfrischten uns hier mit einem Saft, dort mit einer Limonade, Gaston ließ sich nicht lumpen und kaufte im wohl ersten Musikgeschäft Dijons die vierbändige Couperin-Ausgabe von Chrysander und Brahms -- zwar schlechter gedruckt als die moderne Ausgabe, aber für mich als Hamburger Patriotin eine Selbstverständlichkeit! -- gegen zwei Uhr aßen wir in einem Straßenrestaurant etwas Leichtes, und um vier Uhr hatten wir auch die beiden wirklich sehr schönen "Vorstadtkirchen" erledigt. "Ja, was machen wir jetzt?", fragte ich. "Ja, was machen wir? Auguste kommt erst gegen halb acht vom Dienst, und um acht essen wir. Wir könnten zu uns fahren, und du ruhst dich im Gästezimmer aus oder spielt auf dem Klavier oder TV --" "Ich hab eine andere Idee: Hier fangen ja schon die Villenstraßen an -- gibt es hier nicht ein Schwimmbad, wo man sich abkühlen und in der Abendsonne auch etwas sonnen kann? Ich hab Badesachen mitgebracht." "Das ist eine sehr gute Idee! Dann nehmen wir ein Taxi -- hier um die Ecke stehen meistens welche --, fahren zu deinem Hotel, du nimmst dein Badezeug und ziehst dich vielleicht um, ...