1. Junge Liebe Teil 14


    Datum: 27.09.2016, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    „Es juckt und zieht gelegentlich", antwortete der Junge. „Ich werds überleben." „Sicher wirst du das. Hast Glück gehabt." „Wohl eher ein ganzes Rudel Schutzengel", widersprach er. „Und deswegen will ich dir auch noch einmal danken. Ohne dich und Oma..." „Nun, nun...", meinte Walther ergriffen. „Schon gut, mein Junge." ***** Kenny stand unter Strom wie selten zuvor. In gewisser Weise war er sogar aufgeregter, als in dieser Nacht vor vier Wochen. Und das lag ganz einfach daran, dass er festgehalten wurde. Seitdem es ihm erlaubt wurde, hatte er an Tanjas Bett gesessen. Zuerst auf der Intensivstation und nun in ihrem Krankenzimmer, wo sie seit einigen Tagen langsam aus dem künstlichen Tiefschlaf erwachte. Eigentlich war es nicht erlaubt, dass er wirklich fast die gesamte Zeit im Krankenhaus verbrachte. Weswegen Kenny den Schwestern auch sehr dankbar war, die ihn deckten. Warum auch immer sie das taten und ihn dabei immer so mitfühlend ansahen... Die ganze Zeit über hatte er versucht, Tanja das Gefühl zu geben, dass sie nicht allein war. Er hatte ihr alles, was geschehen war, wohl hundert Mal erzählt. Und dazu auch noch jedes Erlebnis aufgewärmt, dass er mit ihr teilte. Und alle möglichen Dummheiten, die er im Laufe der Zeit verzapft hatte. Er redete einfach, ohne wirklich darüber nachzudenken. Und seine dauerhafte Müdigkeit, weil er sich kaum ein paar Stunden Schlaf am Stück gestattete, machte daraus wohl ziemlich sinnloses Geplapper. Aber die Schwestern meinten alle, dass ...
    Tanja ruhiger war, wenn er ihre Hand hielt und auf sie einredete. Und das war wohl eine gute Sache. Vor einigen Stunden nun hatte sie seine Hand gepackt und den Druck erwidert. Nicht fest, aber er hatte es gespürt. In seiner grenzenlosen Aufregung hatte er sofort das halbe Krankenhaus alarmiert, nur um gesagt zu bekommen, dass es völlig normal sei. Sie wachte eben langsam auf und ihr Körper fing nun wieder an, sich mehr zu bewegen. Es musste noch nicht einmal wirklich etwas bedeuten. Aber Kenny wusste es besser. Er merkte deutlich, wie der Druck stärker wurde, wenn er seine Hand auch nur einen Millimeter bewegte. Als wolle sie keinesfalls zulassen, dass er fortging. Und selbst wenn... selbst wenn sie ihn für Peter hielt - was er stark annahm - war das wichtig. Es zeigte, dass sie ins Leben zurückkehrte. Er dachte nicht daran, sie in diesem Zustand alleinzulassen. Irgendwer sollte Peter und Oma Renate und natürlich Tanjas Vater anrufen, aber dieser ‚Jemand' würde nicht Kenny sein. Er blieb eisern an ihrer Seite und redete weiterhin einfach drauflos. Und er hielt ihre Hand, damit sie wusste, dass sie erwartet wurde, wenn sie die Augen aufschlug. Selbst wenn es nicht derjenige war, den sie sicherlich an ihrer Seite vorfinden wollte. Kenny war kein Idiot. Er wusste schon lange, dass Tanja ihren Cousin wahrscheinlich liebte. Und zwar auf eine nicht wirklich verwandtschaftliche Weise. Und seit kurzem war ja auch klar, woher ihre komischen Anwandlungen kamen. Das einst so rätselhafte ...
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