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Schlaf / Ein anderer Morgen
Datum: 20.09.2016, Kategorien: BDSM,
Eine Weile sitzen sie da, mauern sich mehr und mehr ein. Schweigend trinken sie ihren Wein aus. „Ich gehe ins Bett.“ „Ich komm auch gleich.“ sagt sie und ist allein. Sie fühlt sich einsam, das Leben ist aus dem Raum gewichen. Die Sofas laden sie nicht mehr zum Sitzen ein, sie stehen nur tot herum, der Tisch wirkt wie nach einer Party, leere Gläser, kein Mensch mehr da. Da, wo eben noch Bewegung, Stimme und Atem war ist nichts. Nun tut es ihr wieder leid, sie hätte die Sachen ja auch anziehen können, hätte mit Martin ins Bett gehen können, aber nein, sie hätte das nicht genießen können, hätte sich beobachtet gefühlt, Martin hätte abgewartet, ob sie auch das Richtige tut. Sie denkt über seine Vorwürfe nach, schlechtes Gewissen, Sex mit Betteln, sie zu passiv. Sie sieht das nicht so, Frauen sind nun mal passiver als Männer. Ist das so? Nein, bestimmt nicht, Sie ist so, sie ist halt passiver als Martin. Sie will sich nichts vormachen, er hat ein bisschen Recht, aber sie kann nicht auf Kommando, will erst in Stimmung gebracht werden. Martin hat sowieso immer Lust. Sagt er. Der nette Sex den sie immer hatten zerbröselt vor ihren Augen in kleine Bröckchen, zerkrümelt zu einem diffusen Haufen von Erwartungshaltungen und schlechten Erfüllungen. Sie war auch nicht zufrieden, sie hat sich begnügt, begnügt mit dem was ihr zustand, ohne das sie mehr eingefordert hätte. Ihr Traum ...