1. Schlaf / Ein anderer Morgen


    Datum: 20.09.2016, Kategorien: BDSM,

    und der König“, fehlt nur noch der Reifrock… Sie schaut auf die Uhr, eine Stunde hat sie noch bis Martin zurückkommt. Kurz entschlossen zieht sie sich aus und probiert die Corsage an, sieht ja keiner. Es ist schwierig, die Bänder auf dem Rücken festzuziehen, endlich hat sie dieses Ding an, schaut in den Spiegel. Sie hat keine schlechte Figur, gar keine schlechte Figur… Ihre Brüste quellen fast über, füllen die Körbchen mehr als aus. Die Corsage ist ziemlich eng, sie fühlt sich wie eingespannt, als ob sie von einer großen Faust fest umschlossen wird. Sie fühlt sich – sie kann es gar nicht beschreiben, aber sie mag es. Sie zieht die Schnürung noch etwas fester. Es ist, als ob sie von großen Händen fest gepackt wird und… Sie denkt nicht weiter, Röte schießt ihr ins Gesicht. Sie zieht sich schnell wieder an, bringt die Corsage ins Schlafzimmer und wirft sie zu den anderen Dessous, ganz nach hinten in die Ecke des Schranks. Sie wirft die leeren Tüten in den Papiermüll, macht sich noch einen Tee. Sie legt sich Musik auf, Pat Metheny Group, Travels. Sie nippt an ihrem Tee, die Musik schleicht leise durchs Zimmer, umhüllt sie. Es belästigt ihren Frieden, der Sex, der Morgen, die Reizwäsche, Martins Gehabe, ihre eigene Zweifelhaftigkeit, ihre eigene Unsicherheit. Sie ist unzufrieden, mit sich, mit Martin, mit allem. Sie kann es nicht mal auf den Punkt bringen, was sie stört. Der Morgen hat sie tief bewegt, in ihr hat sich etwas bewegt, ist etwas verrückt worden. Sie hat ihm einen ...
    geblasen. Sie fühlt sich billig, als sie das denkt, Proleten reden so. Wie im Porno. Wie soll man das sonst nennen. Ich habe ihn oral befriedigt. Ich habe seinen Penis im Mund gehabt. Ich hab seinen Schwanz gelutscht. Ich hab’s ihm mit dem Mund gemacht. Mit Blümchen verziert, antiseptisch, klinisch, billig, obszön. Man kann das gar nicht normal sagen. Die ganz Sprache ums ‚untenrum’ ist spießig, verklemmt oder obszön. Nichts davon ist heute Morgen geschehen, sie hat das für sich getan, sie kann nicht mal genau sagen wieso, sie hatte einfach nicht mehr gedacht, hat nur noch gehandelt, hat getan was sie wollte. Sie wollte das, sie wollte ihn in ihrem Mund haben, wollte ich schmecken, anders wahrnehmen als sonst, wollte sich nicht zurückhalten. Zurückhalten ? War ihr Verhalten das Ende des Enthaltens? Ihre Perspektive verschiebt sich. Sie fühlt geradezu, wie sich ihre Gedanken neu zusammensetzen, wie sich neue Atmosphären in ihrem Kopf bilden. Sie denkt an das Erlebte, an das Erfühlte, ihre Befriedigung, als er kam, an ihr Machtgefühl, an ihr Stolz auf sich, das sie den Mut hatte für sich selbst zu fordern, ihn zu nehmen wie es ihr gefiel. Ich war ganz, denkt sie, ich war vollständig in meiner Lust, einer Lust die in ihrem Traum geboren wurde, oder eher befreit wurde. Sie hat soviel Lust geträumt, dass sie ganz erfüllt war davon, dass sie Lust leben konnte, weil für nichts anderes mehr Platz war. Sie hat es eindringlich genossen, alles, hat mit ihm gespielt, ist seiner Lüsternheit ...
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