1. Schlaf / Ein anderer Morgen


    Datum: 20.09.2016, Kategorien: BDSM,

    noch einkaufen, morgen ist Sonntag, da bekommen wir nichts. Ich zieh mich eben an. Sie steht auf und flüchtet aus der Küche, holt ihre Jacke, den Autoschlüssel, läuft geschäftig hin und her. Shopping, ruft er und grinst, heute gehen wir ganz groß einkaufen. Sie stutzt, ist aber über den Themawechsel erleichtert, jetzt fahren sie in die Stadt, Zeit herunterzukommen, Zeit wieder normal zu sein. Im Auto fasst er sie immer wieder an, streicht ihr über die Wange, drückt ihren Schenkel, summt und pfeift. Sie hätte jetzt lieber ihre Ruhe, würde gern verarbeiten was innen an ihr nagt, aber sie möchte jetzt keine Diskussionen, möchte nichts erklären oder beantworten, lässt ihn in seiner Hochstimmung. Im Supermarkt endlich entspannt sie sich, Zucchini, Orangen und Küchenkrepp stellen sie mit ihrer Banalität wieder auf feste Füße. Sie fühlt sich sicher, den anderen Kunden überlegen als sie Konserven mit überschrittenem Verfallsdatum entdeckt und zurücklegt. Wohltuend normal kreuzt sie durch die Gänge, zielstrebig und effektiv alle Artikel ansteuernd die sie gleich auf Ihrer Liste abhakt. Martin trottelt hinterher, angelt nebenbei zwei Flaschen Wein aus dem Regal, himmelt sie an und ist betont aufmerksam. Zur Kasse, zahlen, wieder jemand vor der Nase der mit der Kassiererin um wenige Cent bei Dosenbier feilscht, die angeblich in der Tageszeitung billiger angepriesen waren. Ihr passiert so etwas immer; – alte Mütterchen, die im Zeitlupentempo unbedingt passend bezahlen wollen, ...
    Kassiererinnen an ihrem ersten Tag die sich dauernd vertippen, Eltern die mit ihren Sprösslingen das Für und Wider diverser Süßigkeiten diskutieren, welche die lieben Kleinen unterwegs in den Wagen geworfen haben und die nun entdeckt und durchdiskutiert werden (Schau Tobias, wir haben doch noch die schönen Apfelringe zuhause, da brauchst du doch gar keine Gummibärchen. Nein Tobias du musst auch lernen….und so weiter und so fort). Es geht ihr auf die Nerven, heute besonders. Endlich sind sie draußen. Martin lädt ein, schwingt sich hinters Steuer und fährt Richtung City. Wo willst du denn noch hin? Wart’s ab, sagt er, Shopping. Ich will aber nach Hause! Wir fahren jetzt shoppen, sagte er nachdrücklich, sie schauen sich einen kurzen Moment an, er meint es ernst, sie will keinen Streit und schweigt. Zielstrebig steuert er Victoria’s an, ein neues Geschäft, sie hat von Manu davon gehört, woher kennt er das? „Da gehe ich nicht rein, schon gar nicht mit dir, ein andermal“ sagt sie. „Wir gehen da jetzt rein“ sagt er, „ nun hab dich nicht so, mach mir die Freude.“ Widerwillig folgt sie ihm hinein. Sie schaut sich um, meistens junge Frauen, ein paar Männer die betont ernsthaft Unverfängliches studieren. Martin geht mit ihr zielstrebig von Auslage zu Auslage, hält ihr dies und das an, es ist ihr unangenehm, so öffentlich mit Dessous. „Lass das, oder du kannst alleine einkaufen“ zischt sie, „außerdem ist das nicht meine Größe“. „ Es ist deine Größe“ grinst er, „ich habe alle Größen aufgeschrieben“, ...
«1234...7»