1. Berlin Teil 02


    Datum: 18.09.2016, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    begeistert. Bisher war sie immer alleine dort hingefahren. Zeigte es doch das Vertrauen, das Frau Liebrecht inzwischen in ihn hatte. Zwei Wochen später fuhren sie mit dem Zug in der dritten Klasse von Berlin nach Leipzig. Frau Liebrecht hatte zwei Zimmer in einer kleinen, preiswerten Pension für sie gebucht. Am nächsten Tag machten sei sich auf den Weg zur Messe. Hier gab es auch eine ganze Reihe ausländischer Anbieter, mit den neuesten Entwicklungen in der Mode. Die geradlinige Silhouette war weiterhin sehr beliebt. Gab sie den Frauen doch die Lockerheit und Bewegungsfreiheit, die sie inzwischen schätzen gelernt hatten. Das Jumperkleid oder das lässige Gürtelkleid waren nach wie vor modern. Das galt für sportliche Bekleidung genauso wie für das Tageskleid. Der Gürtel zum Tageskleid war eher ein Accessoire, als dass es die Taille betonen sollte. Nichts wurde eingeengt. Allerdings gab es oft kleine Blümchen an den Schultern, kindlich anmutende Kragen oder Schleifen als Verzierungen. Die Modelle waren sehr kleidsam und hatten Schick durch ihre klare Linie. Sie ließen die Trägerinnen jugendlich erscheinen. Der dazu passende kecke Bubikopf war der Beleg für die Emanzipation der Frauen. Anders sah es bei der Abendgarderobe aus. Hier waren aufwändige Kreationen angesagt. Raffungen an der Seite waren besonders chic. Überhaupt hatte sich der asymmetrische Schnitt durchgesetzt, was zu unterschiedlichen Saumlängen führte. Weiß und blau waren die bevorzugten Farben. Es gab Modelle, ...
    die nach dem männlichen Modevorbild gearbeitet waren. Selbst Abendanzüge, die an den Smoking erinnerten, wurden gezeigt. Auch die Bademode, die in Leipzig ausgestellt wurde, hat sich entwickelt. Die vornehme Frau legte auch bei den Badeanzügen auf gutes angezogen sein wert. Es musste ja nicht viel sein. Doch das Wenige war in der Regel ein aus einem Stück Stoff gewebtes Stück Trikot, das durch die unterschiedlichsten Muster und Ausschmückungen auffiel. Auf den Badeanzügen prangten fantasievolle Drachen oder Vögel. Ohne Stickereien und Bordüren war die Bademode 1927 nicht denkbar. Pauls Kopf schwirrte von den vielen Eindrücken. Er versuchte, sich möglichst viele davon zu merken, um sie in seinen neuen Entwürfen einzuarbeiten. Er machte sich kleine Skizzen, um bloß keine der Ideen zu vergessen. Er genoss die Tage in Leipzig auf der Messe. Mit Frau Liebrecht diskutierte er seine Vorstellungen. Sie war begeistert von seinen Ideen und freute sich schon auf die neuen Kreationen von ihm. Die würden bei ihrer anspruchsvollen Kundschaft sicher gut ankommen. --- Trotz der Erfahrungen aus dem Geschäft im Umgang mit Frauen hatte Paul es immer noch nicht geschafft eine Freundin zu finden. Hatte er mehr Chancen bei den Mädchen, wenn er muskulöser und sportlicher wäre? Früher war er durch die Arbeit auf dem Feld sehniger und hatte eine entsprechende Muskulatur. Durch die Tätigkeit und die langen Abende in der Schneiderstube hatte er eine sehr schmächtige Figur bekommen. Deshalb hatte er vor ...
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