1. Berlin Teil 02


    Datum: 18.09.2016, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    „Geh schon mal. Ich komm gleich nach." Schnell war Bernd verschwunden. Würde er jetzt den anderen von seiner Eroberung erzählen? Sich damit brüsten? Clara hatte keine Lust mehr, sich zu den anderen zu gesellen, eventuell spöttische Blicke oder blöde Kommentare zu ernten und verließ das Fest, in dem sie sich hinter den Buden vorbei in Richtung Gut stahl. Lag es am Alkohol, dass sie keine Lust empfunden hatte? War das vielleicht mit Männern immer so? Dann könnte sie auch darauf verzichten. Dann würde sie nur noch ihre eigenen Hände benutzen. Zuhause angekommen verschwand sie schnell im Bett. Das Bett schwankte ein wenig, als sie über das Geschehene nachdachte. Dass konnte es nicht gewesen sein. Schließlich hatte Dore ihr doch so begeistert von ihren Erfahrungen mit Männern berichtet. Dann forderte der Alkohol seinen Tribut und sie war in das Reich der Träume entschwunden. Am nächsten Tag wachte sie mit einem Kater und einem komischen Gefühl zwischen ihren Beinen auf. Wenigstens bin ich jetzt keine Jungfrau mehr, dachte sie. Und gut, das es morgen wieder nach Berlin ging. Sie hatte keine Lust mehr, Bernd noch einmal zu begegnen. --- Paul hatte sich im Laufe der Zeit immer mehr zu einer Stütze von Frau Liebrecht entwickelt. Er war nicht mehr in der Produktion tätig, aber entwarf auch nicht nur Unterwäsche für die Frauenwelt. Er entwickelte eigene Kreationen an Kleidern, Mänteln, Jacken und allem anderen, was Frau eben so zum anziehen brauchte. Sie ließ ihm die entsprechende ...
    Freiheit bei dem, was er entwarf. Die anderen schneiderten dann nach seinen Entwürfen die Kleidung für die Kundinnen. Und das tat dem Geschäft gut. Inzwischen verdiente er auch einiges mehr. Konnte seinen Eltern Geld schicken und behielt immer noch genug für sich über. Und so konnte er auch einen Tanzkurs besuchen. Berlin erlebte eine Blütezeit. Die Wirtschaft boomte noch. Die Menschen wollten das Leben genießen. Keine Revue, die nicht ausverkauft war. Kinos waren gut besucht. Berthold Brechts und Kurt Weills „Mahagonny" fand ein riesiges Publikum. Es ging den meisten Berlinern gut und man war bereit, Geld auszugeben. Davon profitierte auch Frau Liebrecht. Das Geschäft war gewachsen. Sie hatte den Laden nebenan mit gemietet, einen Durchbruch geschaffen und so den Verkaufsraum deutlich vergrößert. Die Zahl der Kundinnen war erheblich gestiegen. Man kaufte eben bei Frau Liebrecht. Das gehörte inzwischen zum guten Stil. Inzwischen durfte Paul auch an der Beratung der Kundinnen teilnehmen und manch eine Kundin wollte nur noch von ihm bedient werden. Hatte er doch nicht nur einen sehr guten Geschmack, sondern sich auch zu einem Charmeur entwickelt. Seine anfänglichen Hemmungen gegenüber dem weiblichen Geschlecht hatte er inzwischen abgelegt. Zumindest im Gespräch mit Frauen. Anfang Mai kam Frau Liebrecht auf Paul zu. „Ich möchte, dass Du mit mir zur Modemesse nach Leipzig fährst. Da können wir uns neue Anregungen holen und auch Stoffe für die neue Saison einkaufen." Paul war ...
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