1. Kuchen und Pizz


    Datum: 02.08.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    uns absolut auf die verlassen." "Das hab ich ja schon ganz vergessen, du hast recht, so werd ich's machen -- wie hieß der noch?" "Hansen; das ist der ältere der beiden Meister da, er sitzt immer an dem hinteren Tisch." "Ja, ich glaub, ich weiß, wen du meinst -- der trägt eine ziemlich starke Brille?" "Genau, der ist es." "Hansen, sagst du. -- Und sag mal, was ist nun mit deinem Freund, von dem du letztens immer erzählt hast?" "Stefan -- ,letztens` heißt übrigens: seit bald -- oder schon über -- zwei Jahren -- ja, das läuft noch." "Und denkt ihr nicht vielleicht mal -- mal weiter --" "Du denkst: ans Heiraten. Nein, daran denken wir nicht, er ist nämlich verheiratet --" "Melanie, aber --" "Ich weiß, was du denkst -- du denkst, das ist nicht richtig -- da hast du ja auch recht mit -- aber irgendwie tut er mir leid, er wird mit seinen anderen Beziehungen nicht fertig --" "-- andere Beziehungen?" "Ja, außer mir hat er noch eine Freundin, die sich anschickt, ihn zu erpressen -- und à propos heiraten: Ich will nach dem dreizehn Jahre älteren Dieter nicht wieder einen fünfzehn Jahre älteren Herrn heiraten." "Fünfzehn Jahre älter -- das hast du ja noch gar nicht gesagt --" "Doch -- ich bin mir ziemlich sicher, daß ich das mal erzählt habe. -- Ich weiß auch, daß das problematisch ist, aber ich hab im Augenblick niemanden sonst -- ich bin eben anders als Papa und du -- ich bewundere euch und vor allem Papa maßlos, wie er so das ganze Leben, ohne links oder rechts zu gucken --" "Nun ja ...
    --" "Wie meinst du das, Mama?" "Das erzähl ich dir vielleicht mal, wenn du groß bist, mein Spatz", sagte meine Mutter lächelnd, "und nun laß uns unseren Kuchen genießen!" Wie man sich denken kann, benutzte Mama die Wendung "wenn du groß bist", seit ich denken kann, und bisher hatte sie solche Dinge später immer gesagt -- ich brauchte also nur geduldig zu warten. Der weitere Nachmittag verlief harmonisch ohne Erörterung heikler Probleme. Am Dienstag darauf sollte das Experiment steigen. Ich hatte nach der fünften Stunde, also den ganzen Nachmittag, frei, ich hielt mein Schulkostüm auch für solche Art Besuche passend, und ich begab mich nach der Schule gleich zu Detlevs Adresse. Ich fand sogar einen Parkpklatz und ging zu Nummer sieben. Das Haus war wie alle in dieser Straße und wie viele in diesem Stadtviertel ein gründerzeitliches, zweistöckiges Prachthaus. Es war aber schon mit neuzeitlicher Technik in Form von Türsummern ausgestattet. Ich konnte also nicht in den Flur treten, sondern mußte erst einmal draußen die Namen an den sechs Klingelknöpfen entziffern. Richtig: oben, also wohl im zweiten Stock, stand "Detlev Tiemann". Ich wartete eine Weile, dann krächzte es: "Hallo!?" Jetzt mußte ich auf offener Straße mein Sprüchlein hersagen! Nun ja, bei diesem Haus wie bei vielen in diesem Viertel lag zwischen der Straße und der Eingangstür ein mindestens zwanzig Meter breiter Vorgarten. Trotzdem flüsterte ich, für Detlev wahrscheinlich kaum hörbar: "Bist du -- sind Sie das mit der ...
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