1. Kuchen und Pizz


    Datum: 02.08.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    wir dir helfen?" "Nein, vielen Dank, das schaff ich schon allein." Die Enttäuschung über das Ausbleiben saftiger Einzelheiten aber überschattete die ganze Sitzung, und dem konnte auch eine neue Création der Konditorei Buchner nicht abhelfen, von der ich gleich vier Stück gekauft hatte. "Na, dann vielleicht nächsten Samstag", sagte Gudrun zum Abschied und würdigte mich immerhin einer cousinenmäßigen Umarmung und ebensolcher Küsse; "ich denk an dich!", flüsterte sie mir noch zu. Aber es arbeitete in meinen Kaffeeschwestern, wenigstens in Trudi, denn sie rief mich noch spätabends an und sagte: "Du, Melanie, ich hab auf dem Nachhauseweg nochmal an einem noch offenen Kiosk angehalten und eine Morgenpost gekauft und zu Hause einige der Anzeigen angerufen --" "-- Anzeigen angerufen? --" "Ja, ich weiß, und da hab ich jemand gefunden, das klang ganz sympathisch, er heißt Detlev, wohnt in Rothenbaum, und seine Telephonnummer ist ..." "Ja, danke, ich schreib sie mir auf, ich hab hier schon einen Zettel -- na, nochmal danke und gute Nacht." Selten habe ich mich so auf meinen Wochenendbesuch bei meiner Mutter gefreut wie diesmal. Ich empfand ihn als eine Galgenfrist vor meinem schweren Gang zu Detlev. Ich kaufte wieder Kuchenmengen wie für eine mittlere Kompanie, darunter auch die neue Création und begab mich zu unserem Haus. Mama war gut aufgelegt und begrüßte mich mit den Worten: "Du kommst ja heute früher als sonst -- das ist schön, ich hab schon richtigen Kaffeedurst. Dann kannst du ...
    ja nachher noch im Hellen mal auf den Dachboden gehen, ich glaube, da nisten Tauben." Herrliche Aussichten. Aber auch diese etwas eklige Angelegenheit, die Tauben rauszujagen, das Nest in den Müll zu tragen und etwaige Ritzen zu dichten, würden mich von anderen Problemen ablenken. "Mama, ich mach das gleich, getan ist getan, mach du schon mal den Kaffee und deck den Tisch!" Die Tauben waren zum Glück auch irgendwo auf Sonntagsbesuch, das Nest fand ich und trug es mit spitzen Fingern zur Mülltonne, aber die Ritze oder, genauer gesagt: Ritzen mußte ein Dachdecker dichten. Ich konnte Mama den Bruder eines Kollegen empfehlen, der Dachdeckermeister war und einen kleinen Betrieb hatte. Bald saßen wir am Kaffeetisch, schenkten uns ein, beluden unsere Teller mit Kuchenherrlichkeiten, Mama schlug vor, daß wir uns auch einen Cognac genehmigen -- das tat sie nur, wenn sie allerbester Laune war --, und dann erzählten wir uns die Begebenheiten der letzten Woche: was in der Schule war, wer angerufen hatte, was meine Brüder getan oder nicht getan hatten, zum Beispiel Mama besuchen, ich nahm nur Hans in Schutz, Mamas Auto mußte zum TÜV -- "Aber, Mama, bring das Auto doch zu unserer Werkstatt, die sehen es durch, reparieren, was zu reparieren ist, und machen auch den TÜV." "Aber es sagen doch alle, die betrügen nur und machen Sachen, die gar nicht notwendig gewesen wären." "Ich glaube, seit Papa mal den Kfz-Meister zu einem Bier eingeladen und von Mann zu Mann mit ihm geredet hat, können wir ...
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