1. Weiblichkeit


    Datum: 11.07.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    den Rücken, weil ich genau weiß, weswegen es sich so anfühlt. Kopfschüttelnd muss ich darüber nachdenken, wie oft meiner Vermutung nach schon ein Mann über mich gesagt hat, ich müsse wohl einfach nur mal richtig durchgenommen werden, damit ich zur Vernunft komme. Offenbar hatten diese Penner alle recht. Ich kann es kaum fassen, aber ich habe mich selten in meinem Leben so gut gefühlt. Und ich bereue... gar nichts. Naja... Warum sollte ich auch? Ich bin eine erwachsene Frau, die sich von einem Mann abschleppen ließ, um Sex zu haben... Oookay. Die einen Mann abgeschleppt hat, um Sex zu haben. Na und? Andere Frauen tun das ständig. Jaja... Und ich habe genau auf diese Frauen immer herabgesehen und mich für etwas Besseres gehalten. Sie sogar verachtet. Jetzt habe ich meine Meinung eben geändert. Schließlich bin ich eine Frau. Ich darf das. Es gibt eine eigene Abart der Logik, die es mir erlaubt. Weibliche Logik. Meine Güte fühlt es sich gut an, sich wie eine Klischee-Frau zu verhalten. Ich glaube, ich möchte Schuhe kaufen gehen. Vielleicht gefällt mir das ja auch. Und außerdem ist da irgendwas an hochhackigen Schuhen, was Männer verrückt macht. Und ich mag verrückte Männer, wie ich gerade herausfinde. Ich denke, ich möchte so einige Experimente machen, um herauszufinden, wie verrückt ich sie machen kann. Nach der Toilette liebäugele ich ernsthaft mit der Dusche. Aber ich würde damit das Risiko erhöhen, Richard zu wecken. Und ich möchte ehrlich erst einmal in Ruhe über meine ...
    Situation nachdenken, bevor ich mich wieder seinen Augen stelle. Die machen mir nämlich die Knie weich und haben nachteilige Wirkung auf mein Denkvermögen. Mit seinem Kamm richte ich mein Haar notdürftig und schleiche dann ins Zimmer zurück, um meine Klamotten einzusammeln. Upps! Das hatte ich vergessen... Das ist ein Problem. Als ich das Zimmer schließlich verlasse, bin ich knallrot im Gesicht. Ich fühle mich wie eine Diebin. Und ich bin mir sicher, dass ich die innere Diskussion über meine Vorgehensweise und den Plan für meinen Heimweg besser hätte führen können. Tatsächlich fühle ich mich sogar wie eine Idiotin. Wenn auch eine sexy Variante dieser Untergattung der Menschheit. Wann habe ich angefangen, mit meiner Libido - also mit meiner Muschi - zu denken? Und wo steckt bloß meine Vernunft? Warum steht sie mir in so einer Situation nicht bei? Ich habe Richard eine Notiz hinterlassen. Ich habe seine Handynummer aus seinem Smartphone abgeschrieben und ihm versprochen, mich zu melden. Um ihm zurückzugeben, was ich ihm stibitzt habe. Und um es wiedergutzumachen. Ich habe nicht lange überlegt, was ich dazu schreiben sollte. Was mir rückblickend wie eine weitere Leichtsinnigkeit vorkommt. Eine Formulierung wie ‚du kannst dir aussuchen, womit ich es wiedergutmachen soll' erlegt ihm erschreckend wenig Beschränkungen auf, nicht wahr? Hoffentlich enttäuscht er mich nicht und reizt diese Freiheit bis zum Äußersten... Herrgott nochmal! Schluss damit! Ich muss mich zusammenreißen. Es ...