1. Weiblichkeit


    Datum: 11.07.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    Eine Geschichte über Emanzipation, Libido, Stolz und Vernunft - eben Weiblichkeit. *****Wenn du eine klare und starke Meinung zum Thema Emanzipation hast, dannmusst du diese Geschichtel-i-e-b-e-n *hrrhrr* *****I. -Richard Auch wenn die Kollegen schon seit einer Stunde die Zelte abgebrochen haben, bin ich noch immer auf hundertachtzig. Und dabei weiß ich gar nicht mal, ob ich nun mehr auf mich oder mehr auf Meier aus dem Marketing sauer bin. Sicher... Er hat sich diese Unverschämtheit erlaubt, aber ich habe ihn ja geradezu dazu eingeladen. Dumm, Cassandra. Ganz dumm! Aber wer hätte ahnen können, dass dieser Fettsack über so etwas wie Schlagfertigkeit verfügt, wenn er erst einmal zwei Bier intus hat? „Sie könnten auch mal wieder einen Besuch im Fitnessstudio vertragen", hatte ich mich in das Gespräch über Lachmuskeln und Samenstränge als Rechtfertigung für Bierbäuche eingemischt. „Frauen finden ein paar weniger Samenstränge, die dafür besser in Form sind, nämlich wesentlich attraktiver alsdas da." Ja... Martinis bekommen mir gar nicht. Ich sollte die Finger von dem Zeug lassen... Nach dem Spruch war natürlich Schweigen im Walde bei den Männern. In Zeiten internetweiter Aufschreie über unangemessene Kommentare und Klagen wegen sexueller Belästigung bei verbalen Übergriffen lernen selbst die Deppen langsam, wann sie den Mund halten sollten. Ich hätte es damit gut sein lassen können, denn meinen Punkt hatte ich gemacht. Die Eiserne Lady hatte mal wieder einem nassforschen ...
    Kollegen eine Schelle verpasst. Nächster Punkt auf der Tagesordnung. Aber ich wollte wissen, was dem Blödmann auf der Zunge lag. Es war so offensichtlich, dass er eine richtig gesalzene Antwort parat hatte. „Nur raus damit. Vergessen wir doch einfach mal für einen Moment die Geschlechter", schlug ich dummerweise vor. Schließlich war es ein lockerer Abend zur Feier eines großartigen Vertrags. Da konnte ich auch mal großzügig sein. Und eine unfassbare Steilvorlage liefern... „Das ist nicht das Problem", gab der Mistkerl süffisant grinsend zurück. „Ihr Geschlecht haben wir alle schon längst vergessen." Das saß. Natürlich. Ich kaue noch immer daran. Mit einem einzigen Spruch, für den ich ihn noch nicht einmal an den mickrigen Eiern gepackt kriege, hat er nicht nur die Schlacht gewonnen, sondern gleich den ganzen Krieg. Und mir gehörig die Laune verdorben. Ich weiß ja, dass mich die meisten Kollegen für eine frigide Zicke halten, aber sehen sie mich wirklich schon nicht mehr als Frau? Habe ich meine Weiblichkeit auf dem Altar der Karriere geopfert? Ich blicke in den Spiegel der Diskotoilette und sehe eine Frau. Seriöse Hochsteckfrisur, businessmäßiges Kostüm mit Bluse und ganz dezente Schminke. So wie es sein sollte, wenn eine Frau im Büro nicht wie ein Flittchen wirken will. So wie... Ach fuck! Das ist unfair! Wieso darf ich nicht die Knöpfe der Bluse so weit aufmachen, dass man meinen sauteuren BH zumindest ansatzweise erahnen kann? Wofür habe ich vierhundert Euro ausgegeben, wenn kein ...
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