1. Vergesst Wagner?


    Datum: 07.05.2018, Kategorien: Reif,

    wollte, Tropfen der Freude von sich zu geben, nachdem sie so gekonnt durch Reginas Hände abgemolken worden war. Erst beim Waschen seines Gesichts, sah er wiederum vorm Spiegel des Waschbeckens in Haralds Augen, die trotz des Schlafes geröteter waren als zuvor. »Wie hat es Ihnen gefallen«, fragte Richard in fast stupider Art und Weise den soeben fast von ihnen beiden gehörnten Gatten und dieser nickte ihm zu, lächelte ein wenig. »Wenn ich ehrlich sein darf, dann habe ich wohl mehr geträumt, als direkt gesehen und gehört«, erwiderte er ein wenig kryptisch und nachdenklich aber verschmitzt, wie es vielleicht eine Wesenseigenschaft von Richtern gewesen sein mag. »Nur eines noch junger Mann, sei ihnen versichert. Was ich gesehen oder geträumt habe ... ich denke, es hat mir gefallen. So wie das wahrlich große Stück natürlich auch - allerbestens« Waren es Andeutungen, war es sein gesteigertes Empfinden, das mittlerweile hinter jedem Wort des Gatten eine Vermutung, eine Andeutung durchklingen ließ, fragte sich Richard erneut, während er sein Gesicht wusch, um auch wieder klarere Gedanken fassen zu können. Über den Spiegel hinweg versuchte er, ihn zu beobachten, ob sich da irgendein Erkennen, ein Hauch von Misstrauen oder Empörung wider spielte, den er gekonnt ...
    verbergen wollte ... aber er schien tatsächlich die meiste Zeit der Handlung geschlafen zu haben. Nur eines - Reginas Mann war nun sicher nicht mehr so bleich zu sein wie in der kurzen Pause davor, aber er wankte dennoch beträchtlich, als er sich vom Wasserhahn abwandte und auf den Handtuchhalter zusteuerte, wo er innehielt und sich zu Richard kurz entschlossen umdrehte, als wäre er jetzt zu einer schwerwiegenden Entscheidung gekommen, zu der er sich durchgerungen hatte. »Was ich Sie vorhin noch nicht gefragt hatte, gebeten ...besser gesagt«, ergänzte er dann und sah ihm klar in die Augen, auch wenn seine Stimme ein wenig zitterte und unsicherer wirkte, als sie sein hätte müssen. »Könnten Sie vielleicht, wären Sie so nett ...«, er setzt nochmals mit seiner Bitte an, die Richard zwar im tiefen Inneren erahnte, aber nicht zu wagen geglaubt hätte. »Könnten Sie vielleicht, meine Frau und mich ... nach Hause bringen ..?. Ich bitte Sie« Warum Richards Augen bei dem Anliegen fast übergingen, schien zwar sein privates Geheimnis zu sein, aber fast auffallend zu rasch hatte er dem Ansuchen nachgegeben, vor allem ja auch, weil es die gnädige Frau sicherlich zu schätzen wüsste, wie Harald noch angemerkt hatte ... aber das war dem Rauschen in Richards Ohren schon längst entgangen.
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