1. Submission


    Datum: 30.04.2018, Kategorien: BDSM,

    der Ecke. Hier beachtete sie niemand. Beinahe niemand. Nur ein paar Jugendliche hatten sie erspäht und versuchten Genaueres zu erkennen. Nun war es soweit. Sie konnte sich nicht länger drücken. Hatte ohnehin schon länger hier gestanden, als sie gedurft hätte. Ihr nächstes, vorgegebenes Ziel war die Tanzfläche. Die war kaum auszumachen, weil sich alle möglichen Menschen überall im Takt der Musik bewegten, doch an einer Stelle war es etwas heller im nebligen Dunst. Dort schienen einige Metallstangen bis zur Decke zu ragen. Dort musste es sein. Anna war sich nicht sicher, ob sie die kommende Aufgabe bewältigen konnte, aber er hatte ihr klar eröffnet, dass sie beobachtet werden würde. Und wenn sie versuchte eine seiner Anweisungen nicht auszuführen, wäre ihre Vereinbarung geplatzt. Seufzend löste sie sich aus der relativen Sicherheit ihres Verstecks. ‚Kopf hoch, Brust raus', ermahnte sie sich in Gedanken. ‚Er mag mich zwingen können hier wie eine Schlampe herumzulaufen und mich vor Hunderten von Menschen zu erniedrigen, aber wenn ich ihm gestatte, meinen Stolz zu brechen, dann hat er gewonnen.' Woher nur kam dieser Schauder bei dem Gedankengang? Ekel natürlich. Was sonst? So gut es ihr möglich war, hielt sie sich gerade und aufrecht. Sich selbst konnte sie damit nicht täuschen, aber ein paar der Umstehenden, die zufällig in ihre Richtung blickten, machten ihr tatsächlich ein wenig Platz. Deren Blick ruhte allerdings nicht auf ihrem Gesicht, dessen Ausdruck sie so unnahbar wie ...
    möglich hielt, sondern auf ihrem Körper. Beinahe wäre sie vollkommen zusammengebrochen, als ihr klar wurde, wie sich ‚Brust raus' in diesem verdammten Kleid auswirken musste. Ihre Brustwarzen rieben sich nun nicht mehr an der Innenseite der Kettenglieder, sondern reckten sich eindeutig hindurch. Aber jetzt der Scham nachzugeben, hätte sie ihre letzten Kraftreserven gekostet. Sie hätte verloren. Also hielt sie sich mit allem verbliebenen Mut weiter gerade und ignorierte so gut wie möglich die Blicke. Auch wenn ihr Kopf aussehen musste wie eine Tomate. Und erstaunlicherweise funktionierte es. Man machte ihr Platz. Nicht viel, aber genug, dass sie nicht weiterhin Angst vor den Zigarettenenden und Ellenbogen haben musste, oder um die Unversehrtheit ihrer Füße. Trotz der unwahrscheinlichen Situation verspürte Anna ein seltsam erhebendes Gefühl, als sie bemerkte, wie sich der Hinweis auf ihr Vorankommen ungefähr einen Meter vor ihr fortpflanzte. Betrunkene stupsten Nüchterne an, Männer Frauen. Und sie alle schauten, was es zu sehen gäbe. Sie alle musterten die Frau, die scheinbar aus dem Nichts aufgetaucht war und nun - stolz wie eine Diva und scheinbar ohne nennenswertes Schamgefühl - in Richtung der Tanzfläche schwebte. Sie musterten den aufregenden Körper, dessen Konturen durch das Kleid ebenso gut zu erkennen waren, wie der Umstand, dass sie keine Unterwäsche trug. Und dann schauten sie in das Gesicht, das zwar vor Aufregung zu glühen schien, aber dennoch seltsam entrückt wirkte, ...
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