1. Submission


    Datum: 30.04.2018, Kategorien: BDSM,

    die Bar. Er war nicht annähernd so überfüllt wie der untere Bereich. Aber das interessierte sie nicht. Ihr Blick zuckte durch die Rauchschwaden und suchte ein Gesicht oder etwas anderes Vertrautes. Und sie fanden etwas. Mit dem Rücken zum Eingang saß dort ein Mann. Breitschultrig und hochgewachsen. Aber was noch wichtiger war: Er hatte blondes Haar, zu einem Pferdeschwanz zusammengefasst und an den Seiten des Kopfes kurz rasiert. Anna kannte diese Frisur. Von Fotos und von jenem schicksalhaften Tag, an dem sie ihr Glück zerstört hatte, noch bevor es sich hatte entfalten können. Zielstrebigkeit und Sicherheit fielen von ihr ab als seien sie nur geborgt gewesen. Ihre Schultern sackten nach unten und mit einem Mal spürte sie wieder die Schamesröte an ihrem Hals hinauskriechen. Dort saß er. Wandte ihr den Rücken zu. Vielleicht hatte er nicht einmal beobachtet, was dort unten vor sich gegangen war. Es nur von irgendeinem der anderen Männer hier beobachten lassen. Es interessierte ihn nicht. Er wollte nur eines: Sie für das erniedrigen, was sie ihm angetan hatte. Einer der Männer an seinem Tisch sprach ihn an. Machte ihn auf etwas aufmerksam. Nickte in Annas Richtung. Hätte sich jetzt ein Loch im Boden aufgetan, sie wäre hineingesprungen. Doch für eine Flucht die Treppe hinab fehlte ihr die Kraft. Michael blickte kaum lang genug über die Schulter, um ihr auch nur einen flüchtigen Blick zu schenken. Und dann begnügte er sich damit seinen Arm zu heben und sie herbei zu winken wie ...
    eine Kellnerin. Langsam näherte sie sich dem Tisch. Zögerte jeden Schritt hinaus. Trat neben seiner Schulter an den Stuhl heran. Er blickte nicht auf. Wieder war es seine Hand in einer widerwärtig lässigen Geste, die ihr bedeutete, was sie tun sollte. Er zeigte auf einen Punkt schräg vor sich neben dem Tisch. Dorthin sollte sie sich stellen. Annas Wangen brannten, als sie seiner Aufforderung folgte. Ein weiteres Mal an diesem Abend war ihr Kopf tiefrot. Die Hände hielt sie vor dem Schoss zusammen wie ein schüchternes Schulmädchen, dass vor den Direktor zitiert wird. Ihr Kopf war gesenkt, ihr Blick fixierte den Boden. „Du hast dich also durchgerungen hierher zu kommen", stellte er laut genug fest, dass sie ihn trotz der Musik verstehen konnte. „Nicht wie vor ungefähr einem Jahr, wo dich keine Erniedrigung erwartet hätte." Seine Stimme klang gepresst, als müsse er sich beherrschen, sie nicht anzufallen und zu verprügeln. „Um dir gegenüberzustehen, musste ich erst deine heile Welt in Gefahr bringen. Dich zwingen. Dich erpressen." „Ich ..." Sie setzte an. Wollte es ihm erklären. Ihn um Verzeihung bitte. Ihr Herz ausschütten. Aber er unterbrach sie: „Ich habe dir nicht gestattet zu reden. Ich will deine Ausreden nicht hören." Es war eine Abfuhr. Er hatte sie beinahe angebrüllt. Und sie wurde noch verlegener. Zitterte. Konnte die Tränen nicht zurückhalten. „Sieh mich an", forderte er. Nur mühsam schaffte es Anna, den Kopf zu heben. Er starrte ihr ins Gesicht. Sein Blick verschlossen. ...
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