1. Submission


    Datum: 30.04.2018, Kategorien: BDSM,

    schämte sich nicht, sondern war langsam aber sicher richtig stolz auf die Wirkung, die sie erzielte. Und das schien einen beträchtlichen Unterschied zu machen. Ohne sich durch Nebensächlichkeiten wie bewusstes Nachdenken über ihr weiteres Vorgehen ablenken zu lassen, legte sie die Hände an die Stange. Das momentane Musikstück steckte in den Schlussakkorden. Und es war ohnehin nicht geeignet, irgendeine Form von Show zu bieten. Also wartete sie einfach kurz ab, ohne sich durch Konzentration auf irgendetwas anderes, als das angenehme Gefühl in ihrer Bauchgegend irritieren zu lassen. Mit keinesfalls schamhaft, sondern eher andächtig gesenktem Kopf überstand sie eine kleine Pause, während der DJ offenbar ein anderes Musikstück vorbereitete, als ursprünglich eingeplant. Die Klavierklänge der Einleitung zum mittlerweile schon recht alten ‚Bring me to life' von Evanescence waren allerdings überraschend genug, um ihre Entrücktheit kurz zu durchbrechen. In erster Linie, weil sie einst mit Dingo darüber gesprochen hatte, wie passend das Lied die Aufforderung repräsentierte, die sie ihm gegenüber ausgesprochen hatte: ‚Hol mich aus meinem langweiligen Leben und weck mich auf. Gib mir den Mut und die Kraft es zu wagen.' Ein Zufall? Sein Plan? Gleichgültig. Etwas Passenderes hätte sie nicht auswählen können. Die Empörung des anständigen Teils ihres Geistes verhallte ungehört. Anna war den Kopf zurück und ließ ihr langes Haar durch die Luft rauschen. Ein beinahe fiebriges Gefühl kroch ...
    aus ihrem Bauch heraus den Hals entlang und über ihre Wangen. Hätte sie darüber nachdenken wollen, wäre sie sich des strahlenden Glanzes in ihren Augen sicherlich bewusst gewesen und hätte sich womöglich dafür geschämt. Aber nicht jetzt ... „How can you see into my eyes, like open doors ...?" Es war keine bewusste Handlung, dass sie lautlos den Text mitsang, während sich ihr Bein um die Stange legte. Ebenso wenig wie sich zurück zu lehnen, bis ihr Hinterkopf beinahe den Boden des Podestes berührte. „Without a soul, my spirit sleeping somewhere cold ..." Es war intuitiv, sich mit den einsetzenden Gitarrenakkorden wieder hinaufzuziehen und ihren Körper an die Stange zu pressen. Sich mit dem Unterkörper daran zu reiben, als sei es ein Stab aus Fleisch und nicht aus Metall. „Wake me up" Der Schwung um die Stange, das Wirbeln ihrer Haare, das Rucken im Takt, waren keine bewussten Handlungen. Und dennoch war ein Teil ihres Geistes hellwach. Natürlich war sie zu solchen Bewegungen in der Lage. Schlau genug, den Ballettunterricht der Kindheit abzuwandeln, aber woher kam dieses Feuer zwischen ihren Schenkeln? Woher kam das Flattern ihres Herzschlags? „Wake me up inside" Als wäre der Text für diesen Tag, diese Stunde, für sie geschrieben worden. „Save me" ‚Rette mich? Wovor?' „I can't wake up" ‚Kann nicht aufwachen. Nicht allein. Nicht ohne Hilfe.' „Save me from the nothing I've become" ‚Rette mich vor dem Nichts, zu dem ich geworden bin. Dem Nichts, das ich immer war.' Tief in einer ...
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