1. London Calling 03


    Datum: 06.11.2016, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    Tamara, die Jamaikanerin, schien erst einmal ein wenig enttäuscht, dass ich nach ihrer eindeutigen Einladung immer noch nichts unternahm, aber ich konnte schließlich nicht zwei Frauen am Arbeitsplatz jonglieren, ohne dass in dieser in sich geschlossenen Welt irgendjemand etwas mitbekam. Ausgerechnet Rick, mit dem ich mich eine Weile über die Frauen im College unterhalten hatte, als wir einen Abend vor Saras Rückkehr aus Italien plaudernd zusammen verbrachten, hatte zuvor dazu eine generellere Warnung ausgesprochen: „Tunke deinen Füller nicht in das Tintenfass der Firma." Das ist eine wörtliche Übersetzung eines geflügelten Wortes und meinte natürlich, dass man sich mit Affären an seinem Arbeitsplatz tunlichst zurückhalten sollte. Eine Weisheit, die ich schon nachvollziehen konnte. Aber dann kam Sara zurück, überschüttete uns beide mit Zuneigung und Nähe, weil sie uns wohl in ihrer Art richtig vermisst hatte und erzielte damit bei beiden den Effekt, dass wir alle guten Vorsätze für das neue Jahr sausen ließen. Er vergaß sein Grummeln vom Vorjahr und verbrachte sehr viel Zeit mit ihr und ich suchte nach einem Ausweg in weiblicher Form, der mich vor ihr schützte. Auf diesen wartete ich dann um acht Uhr vor dem College. Sie war wohl wirklich ebenso gespannt wie ich auf den Verlauf des Abends, denn sie war die erste ihrer Gruppe, die durch die Glastür schoss, die vom Wachschutzbeamten offengehalten wurde. Ich verzichtete auf einen Kuss, denn die nächsten Seminarteilnehmer kamen ...
    schon aus dem Fahrstuhl und ich wollte vermeiden, dass sie eindeutige Gründe hatten, sich das Maul zu zerreißen. Erst als wir uns weit genug vom College entfernt hatten, hielt ich kurz an. „Hier?" fragte sie, weil das zufällig vor einem Pub war. Ich schüttelte den Kopf, drückte sie an mich und küsste sie leidenschaftlich. Sie erwiderte den Kuss mit gleicher Münze und quittierte meinen kurzen Griff an ihren knackigen Po mit einem enthusiastischen Laut. Dann gingen wir zäh und mühsam weiter. Der Pub, den ich in meiner Wartezeit ausgesucht hatte, lag etwas weiter weg, nahe einer U-Bahn Station. Strategisch positioniert, sozusagen. „Du wohnst in Stamford Hill, nicht wahr?" begann sie ein neues Interview. „Woher weißt du ... ach so, meine Personalakte. Ja, warum?" „Wenn wir nachher ... tatsächlich ... verstehst du ... müssen wir zu dir. Ich wohne noch bei meinen Eltern." „Wie alt bist du eigentlich?" „Einundzwanzig." Ich würde in diesem Jahr Dreißig werden. Na ja, ich brauchte sie wohl auch nicht gleich zu heiraten. Schließlich war ich auch noch verheiratet. Die Tatsache, dass sie bei ihren Eltern wohnte, schien sie in meinen Augen aber noch einmal zu verjüngen, was einen eigenartigen Kontrast zu ihrer durchaus fraulichen Wirkung in ihrer professionellen Kleidung schuf. „Selbstverständlich kannst du die Nacht bei mir verbringen, wenn du willst." „Es würde viele nervige Fragen geben. Ich würde eigentlich hinterher lieber mit dem Taxi nach Hause, wenn das okay ist." Wir waren an der ...
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