1. London Calling 03


    Datum: 06.11.2016, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    glücklicherweise andere Möglichkeiten. Für die Angestellten gab es einen kleinen Raum, wo man abhängen und essen konnte. Meine „Managerin", die sich während unseres Interviews mit meiner Wenigkeit im Clinch vorgestellt hatte, frequentierte diesen Raum ebenso. Wie das Schicksal es wollte, trafen wir gleich am ersten Tag nach den Weihnachtsferien dort aufeinander. „Hi Shirley. Ferien gut verlebt?" „Ja, ich war in Birmingham bei meinen Großeltern. Und du? Warst du in Deutschland?" „Ja, war auch okay. Ich hatte einen recht witzigen Sylvester-Abend." „Da hast du Glück gehabt. Meiner war lahm." Sie saß auf einem kleinen Sofa. Sie trug einen engen grauen Rock, eine weiße Bluse und eine graue Weste. Ihr blondes Haar hatte sie in den Weihnachtsferien scheinbar bearbeiten lassen, denn statt der glatten Frisur vom Vorjahr trug sie nun lustige kleine Löckchen. Meine Blicke brachten sie dazu, damit zu spielen. „Macht dir das Spaß, als Managerin, meine ich?" „Ja, schon. Ich bin aber noch viel zu unsicher. Das hast du im Interview doch gemerkt." „Na, du warst ja wohl auch etwas abgelenkt, wie ich nicht überhören konnte." Sie lief rot an. „Ach das ..." „Nichts verkehrt dran. Eine sehr nachvollziehbare Vorstellung, wenn ich das mal so sagen darf." Sie lächelte, aber es war ihr noch immer nicht ganz wohl in ihrer Haut. „Du weißt doch, wir Mädels unterhalten uns nun mal ein wenig offener. Das war ja auch nicht für deine Ohren bestimmt." „Ich bin richtig froh, dass ich es gehört habe. So ...
    brauche ich nicht mal Mut zusammennehmen, um dich nach der Arbeit auf einen Drink einzuladen." „Heute kann ich aber nicht, wir haben ein Seminar, das bis acht Uhr geht." „Ich kann dich ja um acht abholen." „Du wohnst doch gar nicht hier in der Nähe?" „Nein, aber ich vertreib mir hier bis dahin schon irgendwie die Zeit." „Das würdest du tun? Nur um mit mir etwas zu trinken?" „Und dich hinterher abzuschleppen und dir den Verstand raus zu vögeln, natürlich." Shirley rutschte unruhig auf dem Sofa hin und her. Ihr hübsches Gesicht strahlte in fast kindlicher Begeisterung. „Natürlich." „Also abgemacht?" „Oh ja. Inklusive Verstand raus vögeln bitte." Na, die Kleine mochte ja noch eine gewisse Restscham haben, aber wusste schon recht gut, was sie wollte. Das würde sie bestimmt mal zu einer guten Managerin machen, wenn sie ihr Selbstbewusstsein weiter aufgebaut hatte. Dazu konnte ich ihr ja vielleicht auch neben der einen oder anderen Sache verhelfen. Sie stand auf, strich langsam ihren Rock glatt und fuhr sich auch kurz durch ihr Haar. „Ich muss jetzt leider weiter. Ich freue mich aber auf heute Abend." „Ich mich auch. Bis später dann." Ich sah sie vorher noch einmal kurz, als ich von meiner Pause zurückkehrte und an ihrem Büro vorbeischlenderte. Sie lächelte mir zu und starrte mich an, fast wie im „Vorstellungsgespräch". Auch ohne detektivische Talente konnte man ablesen, woran sie dachte. Das tat ich im weiteren Verlauf des Tages aber in gleicher Weise. Der Nachmittag verging im Flug. ...
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