1. Ich nannte ihn meinen Herrn


    Datum: 29.10.2016, Kategorien: BDSM,

    bringst du mit. Danach fährst du zum U- Bahnhof Kaiserdamm. Um 17:00h stehst du am Kaiserdamm, Ecke Rochlitzstraße. Dann sehen wir weiter." Ich schluckte, mein Kopf war irgendwie völlig leer. Ich hatte Mühe, die Informationen zu behalten. Katz und Maus, dachte ich. Der spielt mit mir tatsächlich Katz und Maus. Und ich spielte mit. Die Sonne schien an diesem Tag im März. Ein kalter Wind wehte von Osten und kämpfte immer wieder mit dem Mantel, der unten aufzuspringen drohte. Die Gefahr mir dabei die Blase zu verkühlen war noch das geringere Risiko. Bitte, Gott lass die Verschlüsse halten! Der Bus war voll. Im dichten Gedränge stand ich in der Nähe der Tür. In jeder Kurve, bei jedem Bremsen wurden Menschen an mich gedrückt. Mir war heiß. Mir war so heiß vor Aufregung und Scham, vor Vorfreude und Angst. Ich war so aufgeregt, dass ich in den falschen Bus gestiegen war. Das stellte ich erst kurz vor dem Bahnhof Zoo fest. Hilfe, die Zeit würde knapp werden. Ich musste zum Reichstag, egal wie. Am Zoo fand ich schnell den richtigen Bus, setzte mich hin und versuchte mich diesmal auf die Stationen zu konzentrieren. Als ich aufstand, hinterließ ich ein deutliches feuchtes Zeichen auf dem Sitz. Ich war entsetzt und entfloh im Ausstieg der Peinlichkeit. Was passiert hier mit mir? Mein Körper reagierte bereits hemmungslos auf ihn, den ich nun wieder in der langen Schlange der vor dem Reichstag Wartenden vermutete. Ich lief über den freien Platz, versuchte die Situation abzuschätzen. Wo ...
    kriege ich dieses verdammte Prospekt her? Wenn ich mich anstellen würde, würde ich nie pünktlich am Kaiserdamm sein. So viel stand fest. Also musste die Frechheit siegen. Nur mit Strümpfen, Stiefeln und diesem scheußlich nuttigen Mantel bekleidet, stieg ich die ehrwürdige Treppe nach oben. Mit erhobenen Kopf und dem Lächeln der Verzweifelten kam ich oben an. Ein älterer Herr hielt das begehrte Prospekt in den Händen. Ich fragte ihn, wo er es her hätte. Er zeigte nach unten. Am Fuße der Treppe gab es einen Informationsstand, den ich in meiner Aufregung völlig übersehen hatte. Auf stolzen Absätzen schritt ich nach unten und hielt in weniger als einer Minute das Objekt der Begierde in meinen Händen. Ab in die Tasche damit zur Chinapfanne. Ich hatte noch Zeit. Ich setzte mich auf einen Mauervorsprung und beobachtete die Menschen. Überall suchte ich ihn. Ich saß da, lächelte und plötzlich wich alle Angst und Scheu von mir. Ein heftiges Kribbeln überkam mich, heftige Vorfreude, heftiges Verlangen ... Ich fühlte mich ihm nah in dieser Minute. Ich gab meiner Sehnsucht endgültig nach und folgte ihr wie einer Bestimmung. Ich wollte ihn sehen, jetzt, hier, sofort. Was konnte so schlimm sein an etwas, das mir so heftige Lust verschaffte? Was sollte mich jetzt noch aufhalten können? Ich machte mich auf den Weg und fand mich kurz vor der verabredeten Zeit an vereinbarter Stelle wieder. Mein Herz klopfte bis in den Hals. Nein, verdammt ich sah ihn nicht. Eine Weile trat ich unruhig von einem ...
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