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Ich nannte ihn meinen Herrn
Datum: 29.10.2016, Kategorien: BDSM,
Ich nannte ihn meinen Herrn. Ich nannte ihn Herr so zwangsläufig und selbstverständlich, wie der Weg war, der dahin führte. Ein Weg an seiner Hand, unter seinem prüfenden Blick. Ich schwamm in einem Meer von Emotionen, getrieben, getragen und losgelöst. Er war der Felsen in diesem Meer, an dem ich mich brach, der mich hielt und mein Zufluchtsort wurde. Mein zu Hause nannte ich es mal, auch wenn nichts daran heimisch war. Das Verborgene, das Wahre zeigt sich, wenn man dahinter sieht. Hinter allen Fassaden liegt ein Ort, der unbetretbar scheint. Ein Schloss hinter unzähligen Toren, erreichbar über halbverfallene Brücken. Gut bewacht von allen Dämonen meiner inneren Welt. Diesen Ort hat er erreicht. Einen jungfräulichen Ort, denn nicht mal ich hatte bisher gewagt ihn außerhalb meiner Traumwelt zu betreten. Wen wundert es also, dass ich ihn meinen Herrn nannte. Herbst war es und kalt. Regen spülte nicht meine Verzweiflung fort, wohl aber meine Verblendungen. Ob ich wollte oder nicht (und glaubt mir, Letzteres war eher der Fall), ich musste mein eigenes Wissen anerkennen. Eine bittere, aber klare Erkenntnis, die die Sub in mir unaufhaltbar zur Ader ließ. Es war vorbei. Egal in welche Richtung ich mich wenden würde, der Weg wird ein Weg von ihm fort sein. Der Mann, den ich meinen Herrn nannte, war ein Fremder. Trotz all der unglaublichen intensiven Begegnungen war es mir nicht gelungen, ihm nah zu kommen. Seine Seele blieb mir fern. In jenen Herbsttagen, als ich beschloss mich von ...