1. Ich nannte ihn meinen Herrn


    Datum: 29.10.2016, Kategorien: BDSM,

    HERR fängst mich nicht. Du hast mich fallen lassen. Komm her und sieh dir an, wohin die Nacht sich neigt. Ich trage noch immer das Halsband, das du mir gegeben hast. Komm her und sieh ihn dir an, meinen Weg, auf dem du mich begleitet hast. Auch wenn ich immer nur wünschte, du wärest ihn mit mir gegangen. Ein unbeschriebenes Blatt hast du mich genannt. Nun sieh dir an, womit du es beschrieben hast. Jedes Zeichen auf meiner Haut trug deine Handschrift. Du wolltest, dass sich das einbrennt. Das hat es. Tiefer als du ertragen kannst. Die erste Begegnung Ich erinnere mich an meine ungeheure Anspannung, innerlich war ich in einem Zustand der Höchstspannung in diesen Tagen kurz vor dem Samstag, an dem ich ihm zum ersten Mal begegnen sollte. Wie ein unruhiges Tier im Käfig warfen sich Gedanken, Gefühle hin und her. Unzählige Mails waren in den letzten drei Wochen hin und her gegangen. Nächtelange Telefonate ließen mein reales Schlafpensum auf drei Stunden am Tag schrumpfen. Mein Adrenalinspiegel ließ mich die Müdigkeit vergessen. Ich war wach. Es war, als bräuchte ich nie wieder zu schlafen. Ich brannte, war fasziniert von diesem Spiel, das er begonnen hatte in jenem Moment, als ich anfing sein Interesse zu erregen. Also nach ungefähr fünf Minuten. Ich brauchte noch weniger lang. Hunger, Hunger, schrecklicher Hunger und die Ahnung, dass eine bitter -- süße Mahlzeit auf mich warten könnte. Mehr brauchte es nicht. Samstagmorgen -- ich wusste, er ist bereits in meiner Stadt. Als ich ...
    die Augen aufschlug, fühlte ich einen süßen Krampf in meinem Magen. Wie von einer inneren Faust zusammengedrückt, erwachte er mit mir zusammen in meinem Bauch. Es ist so weit. Der Tag beginnt. Der Anfang eines neuen Tages, der gleichzeitig der Beginn einer neuen Zeitordnung meines Lebens werden sollte. Von da an ordnete ich alles in ein System davor oder danach ein. Zunächst war alles wie immer. Ich kümmerte mich um die Kinder, deren Unterbringung ich bereits geregelt hatte. Gegen Mittag verabschiedete ich mich von ihnen, vielleicht ein wenig intensiver als sonst. Fröhlich verließen sie die Wohnung, ihre lauten Stimmen mit ihnen, ihr Lachen und damit ein Teil meiner Welt, aus der ich ausstieg, als hinter ihnen die Tür zufiel. Allein. Oh, ich hatte noch so viel zu tun. In hektischer Geschäftigkeit sprang ich unter die Dusche, laut Musik hörend. Ebenso laut sang ich mit, von einer seltsamen Erregung gepackt, eine spürbare Energie, die in meine Poren fuhr und die Augen zum Leuchten brachte, während ich diese schminkte. Mit akribischer Sorgfältigkeit bereitete ich mich vor, als hinge mein Leben von ab, wie ich aussehen würde. Leise belächelte ich mich, während ich die Strümpfe zurechtrückte, die Stiefel schnürte, denn mehr als dieses und meine Haut würde ich nicht tragen, wenn er mich das erste Mal zu Gesicht bekommen würde. Hochspannung. Ich riss die Kleiderschranktür auf und suchte nach einem passenden Mantel, unter dem vielleicht meine Nacktheit nicht gleich erkennbar wäre, der ...
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