1. Freifrau + Philosophiestudent 04


    Datum: 18.12.2017, Kategorien: BDSM,

    nett". Dort brachte er jene Frauen unter, deren Anblick ihn zwar nicht vom Hocker riss, denen man aber wenigstens beim Bumsen keinen Kopfkissenbezug übers Gesicht ziehen musste, um ihren Anblick ertragen zu können. Die Rubrik „schön" unterteilte Ernst in die Unterklassen „Illustriertenschönheit", „Schönheit" und „individuelle Schönheit"; außerdem hatte er noch die Klasse der „partiellen Schönheit" erfunden, bei der z. B. ein Weib mit einem banalen (oder sogar hässlichen) Gesicht mit einem wunderschönen Körper oder anderen Qualitäten punkten konnte. „Individuell schön" war in Ernsts kategorialer Ästhetik die allerhöchste Qualitätsklassifikation. So hoch war sie angesiedelt, dass keine jener Frauen die er näher kannte, ihm für eine Einstufung in dieses Reich des äußerst Außergewöhnlichen gut genug erschien; hier hatte nicht einmal Gertrude Zutritt. Nur ganz selten hatte er bisher im Vorübergehen Frauen erschaut, die er nach Gesicht, Figur und Haltung einer Einsortierung in diese Güteklasse für würdig hielt. Feste Kriterien hinsichtlich der Einzelelemente gab es dabei nicht: die Brüste konnten groß oder klein sein, die Figur schmal oder robust. Es war der Zusammenklang, der ihm in einer spontanen Einschätzung als einzigartig schön erschien. Gut möglich, dass diese Zuordnung bei näherem Hinsehen oder gar Zusammenleben gar keinen Bestand gehabt hätte. Vielleicht war gerade die Flüchtigkeit der Begegnung ein wesentliches Element zur Einstufung in diese Klasse, und vielleicht ...
    würden schon geringe Änderungen an der Frisur, der Kleidung oder dem Makeup solche ephemeren Schönheiten entzaubern? Mit der Klasse der Illustriertenschönheiten verband sich für Ernst untrennbar die Vorstellung „langweilig". Das waren Frauen, die sich so gestylt hatten, wie es ihnen die Bilder der angesagten Schauspielerinnen vorgaben: perfekte aber glatte Gesichter. Schön anzuschauen waren sie, gewiss, aber Ernst vermisste in ihnen gewissermaßen die Öse, in die sich sein Interesse hätte einhaken können. Man ging an diesen Gesichtern vorüber, hatte seinen ästhetischen Kick -- und vergaß sie wieder. Auch in die Rubrik der einfachen Schönheit fielen nur wenige Weiber; Gertrude aber hatte diese Auszeichnung allemal verdient. Hübsches Gesicht, griffiger Körper mit großen Brüsten, das Ganze gewürzt mit Genitalien, die vielleicht nicht in jedermanns Augen schön waren, Ernst aber durch die ungewöhnliche Größe ihrer Klitoris und ihre lappigen inneren Schamlippen faszinierten. Diosa war nichts von alledem; bei ihr überlagerte die machtvolle (keineswegs nur erotische) Ausstrahlung ihrer Persönlichkeit jegliche Wahrnehmung einzelner Körperteile. Hässlich war sie nicht, aber als hübsch hätte ihr Gesicht allenfalls jemand bezeichnet, der ihr total verfallen war. Auch ihre Figur hätte Ernst nicht als schön eingestuft; doch irgendwie war diese androgyne Gestalt mit einer einzigartigen Verführungskraft begabt. Sie gehörte in eine eigene Klasse: diejenige der interessanten Frauen. Die konnten zwar ...
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