1. Freifrau + Philosophiestudent 04


    Datum: 18.12.2017, Kategorien: BDSM,

    und Handlungen von abgründigem Sadismus. In den Vorabberichten der Medien, die Ernst ergoogelt hatte, wurde gemeldet, dass keine Kirchenvertreter zu dieser Ausstellung erscheinen würden. Anstoß nahmen die Kleriker jedoch nicht an den hocherotischen Höllenstürzen, sondern an einigen Darstellungen der Madonna lactans, die Kerberos für ihren Geschmack allzu pornographisch interpretiert hatte. Dort saugte nämlich das Kind nicht die Milch aus der Mutterbrust, sondern Maria spritzte sie ihm in den Mund, wobei natürlich dem Kleinen einiges über das Kinn herablief und den Körper, sowie von Maria das Kleid, besudelte. Gerüchteweise hieß es, dass Kerberos eine Prostituierte mit Baby als Modell und gleichzeitig zur Freundin genommen habe, in der durchaus christlichen Absicht, eine alleinstehende Mutter zu unterstützen. Leider habe sich seit dieser Zeit eine vulgäre Note in seine Kunst eingeschlichen. Solche Gerüchte, wie auch die Themen seiner Bilder und die Art ihrer Darstellung, taten aber Pauls Popularität keinen Abbruch, sondern förderten ganz im Gegenteil das Kunstinteresse breitester Bevölkerungsschichten, die sich für die vorherrschende abstrakte Malerei der sogenannten „Moderne" eher weniger begeisterten. So schoben sich denn bereits vor dem offiziellen Beginn der Vernissage zahlreiche Menschen durch die Ausstellungsräume. Auch Ernst und Gertrude waren früh gekommen, um sich die Bilder anzuschauen, ohne später bei der Öffnung des Kalten Büffets zu kurz zu kommen. Die Laudatio ...
    erfolgte im großen Veranstaltungssaal des Rathauses, die Ausstellung erstreckte sich aber auch auf einige Nebenräume. Ernst war an Kunst-Reden wenig interessiert und zog sich bei deren Ankündigung mit Gertrude in den größten der Nebenräume zurück, in welchem die auf ihren berühmten Lokalkünstler stolze Stadtverwaltung ein üppiges Nahrungsangebot aufgebaut hatte und vor allem auch Gläserbatterien mit perlendem Sekt nicht fehlten. Hier erblickte er Diosa und Zuckerchen und machte Gertrude auf deren Anwesenheit aufmerksam. Zu einer näheren Begegnung kam es zunächst jedoch nicht. Gertrude kannte in Kunstkreisen natürlich „Gott und die Welt"; hier waren ja mehr oder weniger die gleichen Personen versammelt, die früher auch zu den Ausstellungen ihres Ehemannes erschienen waren. So wurde sie -- und damit auch Ernst - von den verschiedensten Gästen mit Beschlag belegt und in Konversationen verwickelt. Voller Stolz führte Gertrude ihren Begleiter mit jener Statusangabe in diesen Personenkreis ein, die Ernst ihr beim Frühstück zu ihrer innerlich jubilierenden Freude vorgegeben hatte: „Mein Lebensgefährte". Alle Bekannten beglückwünschten sie herzlich zu ihrer neuen Verbindung, doch manchen Frauen sprang dabei der offene Neid aus dem Auge. Eine rothaarige Malerin unbestimmbaren Alters mit dem ungewöhnlichen Namen (es war aber wohl nur ihr Künstlername) "Invidia" besaß gar die Dreistigkeit, Ernst vor den Augen von Gertrude zu fragen, ob er nicht Aktmodell für sie stehen wolle: „Einen so ...
«12...111213...19»