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Der Helfer Ch. 02
Datum: 23.11.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,
jedem Atemzug auf. Warum tut er das? Er weiß doch, wer ich bin. Er weiß, dass ich niemals... „Ganz schön schweigsam, wenn man dich erwischt hat, oder? Sonst redest du doch auch ununterbrochen und nervst mit jeder Scheißkleinigkeit.“ Sein Blick flackert irre, dann wendet er sich von mir ab und sieht zum Fenster. Ich habe ihn noch nie so einsam gesehen, wie er da sitzt und aus dem Fenster sieht. Sein Gesicht verzogen zu einer Fratze aus Schmerz und Wut. Der Stich in meinem Herzen weitet sich zu einem dumpfen Pochen aus. Das ist gemein. Er hat mich schon vor diesem ganzen Durcheinander für zu anstrengend gehalten. Selbst wenn ich alles klären könnte... Ich war nie seine große Liebe, ich war nur ein Mädchen für Zwischendurch. Wie ein schneller Kaffee an der Tankstelle. Er hält mich für nervig. Ich bin ihm zu anstrengend. Zu anspruchsvoll. War denn alles eine Lüge? „Du vertraust mir nicht.“, sage ich tonlos. „Du liebst mich gar nicht wirklich.“ „Wie denn auch? Du bist doch nichts weiter als ein Stück Scheiße.“ Mein Herz hört auf zu schlagen. So ist das also. So einfach. So kalt. Ich fasse mit zittrigen Fingern nach meinem Ring und ziehe ihn ab, während sich meine Augen mit brennenden Tränen füllen. Dann lege ich den Ring auf seinen Wohnzimmerschrank und drehe mich um, um zu gehen. „Verschwinde!“, zischt er mir nach, als ich die Tür hinter mir schließe und in mein Bad flüchte. Dort dusche ich gleich noch einmal, als könne ich den ganzen Dreck und Schmutz, den er mir gerade an den ... Kopf geworfen hat, von meiner Haut waschen. Aber das geht nicht. Der ganze Unrat hat sich unter meiner Haut angesammelt und füllt das Loch, wo vorher noch mein Herz geschlagen hat. Bis das Wasser kalt wird, weine ich. Bis meine Kehle wie ätzende Säure schmeckt, heule ich meinen Schmerz heraus. Was für ein Unterschied zu meiner ersten Dusche an diesem Morgen. Da habe ich noch meinen Ring bewundert und selbst nicht glauben können, wie toll mein Leben ist. Kein Wunder, dass ich es nicht hatte glauben können. Es war ja auch nur eine weitere Lüge, die ich wie eine Illusion zu meinem Leben gemacht habe. Ben, mein Traummann. Mit Betonung auf Traum. Schließlich wanke ich in mein Zimmer, vergesse die Bodylotion, vergesse das Fönen und lege mich einfach aufs Bett, um zu schlafen. *** Ich wache erst an nächsten Morgen wieder auf und verstehe einen Moment nicht, warum ich mich so leer fühle. So hohl innerlich. Wie eine Marionette, der man eine Faust in den Hintern steckt, damit sie reden kann. Wie ein Luftballon, der zu Boden sinkt, statt aufzusteigen. Dann fällt es mir wieder ein. Im selben Moment merke ich, wie ich mich innerlich verhärte, wie ich mich gegen den Schmerz mit einer Mauer wehre und mich einschließe. Danach geht das Atmen leichter und ich kann aufstehen. Kein Ben, kein Glück, kein Schmerz. Ich begegne ihm nicht auf dem Flur, als ich meine Wäsche herunterbringe. Ich sehe ihn nicht, als ich meinen Müll wegbringe. Ich bleibe zwei Wochen von seinem Anblick verschont, bis er ...