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Der Helfer Ch. 02
Datum: 23.11.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,
mich schlingend gehe ich ihm nach. Ich finde in auf seinem Sofa sitzend vor. „Das hast du dir ja fein ausgedacht!“, sagt er ganz ruhig. Ganz sanft. „Mir einen Verlobungsring abquatschen und nebenher eine Affäre mit einem anderen haben.“ Seine Stimme ist kalt, abweisend und unangenehm ruhig. Wirklich unangenehm ruhig. „Du bist eine Hure, weißt du das? Eine miese, kleine Hure!“ „Was?“, frage ich und komme mir plötzlich schrecklich nackt in meinem Handtuch vor. Ein komisches Gefühl senkt sich in meinem Bauch und knüllt meine Eingeweide zusammen. Was auch immer er hat, das wird nun schlimm... „Ich habe das gerade mitbekommen! Du hast deinem Ficker deinen Verlobungsring gezeigt und ihr habt euch gekugelt vor Lachen über meine Blödheit! Nackt stehst du in der Tür und lässt dich von einem anderen küssen, wo dich jeder sehen kann! Wie schlau musst du dir vorkommen!“ Immer noch spricht er ganz ruhig, als stelle er den Wetterbericht für Morgen vor. So sanft und doch so gemein. „Hast wohl geglaubt ich bekomme das nicht raus, aber das habe ich. Du bist echt das Letzte!“ „Ich habe nicht...“ „Glaubst du echt, dass ich dir deine Lügen abkaufe? Bist du überhaupt in der Lage mal ehrlich zu sein? Kein Wunder das du so fixiert aufs Heiraten bist. Einen Liebhaber hast du ja schon!“ Ich starre ihn fassungslos an. Irgendwie komme ich mir plötzlich ganz wund vor, wie eine aufgerissene, eitrige Wunde. Sie pocht und brennt ganz fürchterlich. Wie kann er das nur glauben? Ich habe ihm vertraut, warum ... glaubt er bei der ersten missverständlichen Begebenheit, dass ich eine wandelnde Lüge bin? Ich habe doch gar nichts getan. Wie können die Augen, die mich noch vor einigen Stunden so warm angefunkelt haben, jetzt wie eisige Gletscher glitzern? Ich werfe einen Blick auf meinen Ring. Das ist alles ganz falsch. Wie in einem Film, wenn man zurückspulen will. Wie am Laptop, wenn man aus Versehen etwas gelöscht hat und auf den Rückgängig-Knopf drückt. Mein Herz pocht ganz langsam, als habe es keine Kraft mehr. Hure gellt in meinen Ohren. Er, mein Ben, mein Freund, mein Nicht-Doch-Nicht-Verlobter, macht gerade alles kaputt. Einfach so, wegen nichts. „Ben...“, beginne ich verzweifelt. Doch ich weiß nicht, was ich sagen soll. Wer ist dieser Mann? Ich kenne ihn gar nicht. Wann ist er ein Fremder geworden? Wo ist der Mensch, der meine ganzen Verrücktheiten und Neurosen mit einem Lachen quittiert? Wo ist er? Ich erkenne Ben gar nicht wieder. Ganz plötzlich bin ich bis ins Mark müde. Unheilbar müde. „Was, du Miststück?“ Seine Augen brennen, ich sehe den Schmerz darin, den auch ich empfinde. Den er mir zufügen will, damit ich wie er leide. Ich will ihn in den Arm nehmen und trösten, aber das kann ich nicht mehr. Er hat es geschafft, ich leide. Leide mit und wegen ihm. Mein Herz reißt auf, als ich seine Worte wie auf einer kaputten Schallplatte immer wieder höre. Miststück. Gestern war ich noch seine Liebste. Jetzt bin ich weniger als Abfall. Meine Brust schmerzt, als scheuere meine Lunge an ...