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Ein ungesühntes Verbrechen
Datum: 07.11.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,
Aber sie brauchten unendlich lange, bis sie endlich bemerkten, was sich vor ihren Augen abspielte. Der Ministerpräsident lag keuchend auf dem Boden und hatte die Augen geschlossen. Sein Orgasmus schien so heftig gewesen zu sein, dass er überhaupt nichts mehr bemerkte. Nach einer gefühlten Ewigkeit schienen die beiden Söhne endlich bemerkt zu haben, dass die junge Frau tatsächlich in Lebensgefahr schwebte und handelten endlich. Der eine schnitt das Seil durch und die junge Frau fiel wie eine Puppe auf den Boden. Ich kniete mich sofort neben sie und begann, ihr Herz zu massieren und sie zu beatmen. Ich weiß nicht mehr, wie lange ich es versuchte habe, aber irgendwann realisierte ich, dass es vorbei war. Ich war keine Medizinerin, aber ich wusste, dass ein normaler Mensch, der über sechs Minuten keine Luft mehr bekommt, nicht mehr am Leben sein konnte. Ich starrte fassungslos auf ihre Leiche und sah dann hoch. Und in diesem Moment wurde mir die ganze Gefahr der Situation bewusst. Der Ministerpräsident war inzwischen aufgestanden und redete leise mit seinen Söhnen. Sein Gesichtsausdruck hatte etwas Panisches bekommen und er warf immer wieder zornige Blicke in meine Richtung. Und als ich die Blicke seiner Söhne bemerkte, wusste ich sofort, dass nichts so war, wie es sein sollte. Sie sahen zwar schockiert aus, aber in ihren Augen lag noch etwas anderes und dieses andere wurde mit jeder Sekunde stärker. Es war kalte Berechnung gemischt mit nackter Angst. Und ich verstand. Ich war ... für sie in diesem Moment die größte aller Bedrohungen. Ich hatte den Ministerpräsidenten dabei zugesehen, wie er eine junge Frau erwürgt hatte. Ich hatte gesehen, wie seine Söhne dabeigesessen waren und nicht eingegriffen hatten. Und ich verstand, dass durch mich nicht nur seine Karriere, sondern auch die seiner Söhne bedroht war. Wenn das herauskam, war er am Ende. Es war eine absurde Situation. Wir standen uns nackt gegenüber und starrten uns wortlos an. Eine namenlose Spannung lag in der Luft, wie die Ruhe vor dem Sturm. Und als ich die Ausdrücke in ihren Augen sah, wusste ich, dass sie mich nicht gehen lassen würden. Ich wollte mir in diesem Augenblick aber lieber nicht vorstellen, was sie mit mir machen würden, aber die Ausweglosigkeit meiner Situation wurde mir mit jeder Sekunde klarer. Ich hatte nur helfen wollen und saß nun wie Kaninchen in der Falle. War vollkommen auf mich gestellt.Es war meine schnelle Auffassungsgabe, die mir wohl das Leben rettete. Denn beide Söhne gingen plötzlich auf mich los und ich reagierte instinktiv. Ich zeigte auf das Fenster und schrie laut auf. „Achtung, ein Reporter!". Sie waren für den Bruchteil einer Sekunde abgelenkt und ihre Blicke huschten zum Fenster. Es war der Augenblick, den ich brauchte. Ich hechtete auf den Präsidenten zu und stieß ihn zur Seite. Er stolperte gegen die Wand und der Weg war frei. Ich sprang durch die Tür und in den Gang. Und dann rannte ich wie noch nie zuvor in meinem Leben.Vielleicht kam mir zugute, dass ich ...