1. Jeudi alias Fabienne


    Datum: 09.10.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    Violine, Mozart, Rumänische Rhapsodie, schmeichelndes Licht, wollige Wärme, prickelnde Essenzen im Badewasser. Sie kommt im Bademantel, der mitgebrachten Duftlampe entströmt eine aphrodisierende Komposition, zieht ein Bild meiner Frau aus der Tasche, küsst es, stellt es auf die Ablage und die Duftlampe davor wie bei einem Altar. Ihr Gesicht ist gelöst entspannt entrückt, sie kommt ins Wasser, mit dem Wissen der Erfüllung des Ersehnten. Was ist das für eine Frau, welches Geheimnis umgibt sie? Epilog Sechs Monate brauchten wir bis Jeudi wieder Fabienne war, ihr Gedächtnis und Sprache funktionierte und wir ihre Odyssee nachvollziehen konnten. Als Mädchen hatte sie Kinderkrebs und aufgrund der Chemotherapien blieb der mädchenhafte Körper. Auf der Heimfahrt von einer Party hatte das Auto in dem sie saß einen Unfall und sie erlitt einen Schock und verlor die Sprache und ein Teil der Erinnerung. Sie irrte durch die Nacht und ist in einem Straßenbahnhäuschen aufgewacht als die vier Burschen sie aufgabelten und mitnahmen. Als die Kerle im Bahnhof Alkohol einkauften konnte sie aus deren Auto fliehen. Sie ist inzwischen allein erziehende Adoptivmutter von Zwillingen, deren Patentante sie war. Die Mutter ist eine Leidensgenossin aus den Krebstagen und an Leukämie verstorben. Jeudi hat die Mutterstatt übernommen. Die Buben wundern sich warum Granpère Loup Mama immer Jeudi nennt, obwohl alle Fabienne sagen und warum Mama morgens immer aus Granpère Loup Zimmer kommt, wenn er auf Besuch ist. © Ruebli 2007
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