1. Das Liebesleben der Simone M.


    Datum: 24.09.2017, Kategorien: BDSM, Fetisch, Hardcore,

    konnte ich schon gar nicht laufen. Da sackte ich sofort ein. Im Haus wurde ich auch immer besser, aber draußen schaffte ich nur den Weg bis zur Mülltonne und zurück. Lieber erledigte ich diesen Gang in der Dunkelheit, obwohl mich die umgebenden Hecken gut vor den Blicken der Nachbarn abschirmten. Deshalb zog ich die Oxford-Pumps auch nicht zur Arbeit oder zum Ausgehen an. Ausgehen tat ich in dieser Zeit gar nicht. Womit sollte ich mich auch ablenken? Mir war doch der Spaß genommen worden. Ein umarmender Griff eines interessanten Mannes beim Tanzen an meine Hüfte und er würde mein Geheimnis sofort fühlen. Die Nacht müßte ich sowieso alleine verbringen. Deshalb blieb ich lieber gleich daheim. Konnten fast vier Wochen eine lange Zeit sein! Manchmal starrte ich nur den Kalender an. Ich sah auf die Zahl, auf das Datum, ab wann sich Stefan frühestens wieder melden wollte. An mir selbst bemerkte ich auch eine Veränderung. In der ersten Woche war ich noch wild und aufbrausend, wenn etwas nicht klappte. So kannten mich meine Kollegen eigentlich nicht. Ich wurde laut und wirsch, bis mich eine gute Mitarbeiterin mal zur Seite zog und fragte: „Was ist denn los, Simone? Ist dir dein Freund weggelaufen? Hast du lange Zeit keinen Mann mehr gehabt? Befriedigt er dich nicht im Bett? Du bist in letzter Zeit so unnahbar geworden, dich darf man ja nicht schief ansehen, schon fährst du aus der Haut. Arbeite mal an dir! Fehler machen wir alle. Du auch. Aber im Moment will niemand freiwillig mit ...
    dir an einem Projekt arbeiten.“ Mit diesen Worten schickte mich die Kollegin ins Wochenende. ‘Wie recht meine Kollegin damit hatte’, dachte ich mir, sagte aber nichts. In den darauffolgenden Wochen dann meine Kehrtwendung. Ich zog mich in ein Schneckenhaus zurück. Es war ganz seltsam. Der Streß im Büro ging an mir vorbei. Ich hatte keine Ideen mehr. Autowerbung? Dann brauchen wir das Modell des Herstellers. Das war mein einziger Vorschlag in der Besprechung. Es kam keine Kreativität mehr von mir. Wo ich sonst mit meiner Geschichte glänzte, schwieg ich nun. Die anderen mußten die Einfälle haben. Zuhause das gleiche Bild. Von hier kam eigentlich mein Frust. Die Oxford-Pumps erklärte ich zwar quasi zu meinen Hausschuhen, weil ich üben wollte, doch der Weg zum Müllkasten wurde zum Eiertanz für mich. Irgendwann ließ ich es sein. Abgenutzt sah die Sohle ja schon aus. Das sollte reichen. Im Bett versuchte ich gar nicht erst an die schönen Dinge im Leben zu denken. Es wäre witzlos. Drei bis fünf Millimeter Stahl schirmten sie ab. Ich registrierte das Teil auch nur noch, wenn es Geräusche von sich gab. Wie es darunter aussah, konnte niemand sehen und ich auch schon nicht einmal mehr erahnen. Mein Körper war eine andere Welt für mich geworden. Richtig fremd. Der Kalender wurde zu meinem besten Freund. Je näher das Datum rückte, desto besser wurde auch meine Stimmung. Auf einmal hatte ich wieder Ideen und kroch aus meinem Panzer heraus. Ich freute mich schon auf den Tag, an dem ich wieder ...
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