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Kontakt Kapitel 01
Datum: 17.09.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,
fuhr ich herum. Da stand sie, genau ihrer Selbstbeschreibung entsprechend und doch ganz anders, als ich sie mir vorgestellt hatte. „Ja." Dann gingen mir die Worte aus. „Na super, keine dumme Warterei, laß uns reingehen." Ich war dankbar für ihre Initiative und wir fanden schnell einen Tisch. Die Art, wie sie mich ansah, ohne mich zu taxieren, die Offenheit, die sie projezierte, ließen von Anfang an jedewede Befangenheit meinerseits in der angenehmen Wärme des Cafés schmelzen. Sie hatte ihr halblanges Haar hennarot gefärbt; ihr Gesicht war eher schmal und lief in einem spitzen Kinn zu, dennoch wirkte es weich und beunruhigend jung. Sie hatte grau-grüne Augen und eine niedliche Stupsnase; einen schmalen Mund der ständig leicht zu lächeln schien. Entweder trug sie kein oder nur sehr wenig Make-up; bis auf einen schlichten silbernen Ohrring auch keinen Schmuck. Ihre Kleidung betonte ihre sehr ansehliche Figur, aber ich muß gestehen, dass ich während der ersten Minuten unseres Gespräches wie gebannt in ihr Gesicht und auf ihre schmalen, zartgliedrigen Hände starrte, mit denen sie eifrig ihre Rede unterstützte. Vielleicht fiel mir dies besonders auf, weil es so ungewohnt war und auf einer mir unbekannten Ebene Körperbewußtsein signalisierten, welches mich innerlich aufhorchen ließ; nicht dass es weiterer Signale bedurft hätte. Sie faszinierte mich von Sekunde zu Sekunde mehr. Sie erzählte von sich, kurz und bündig, hatte in Hannover studiert und war dann nach Abschluß ihres ... Soziologiestudiums hier wohnen geblieben, da sie an der Uni eine Stelle als wissenschaftliche Assistentin gefunden hatte. Sie arbeitete dort an einem größeren Projekt, was ihr Spaß machte, auch wenn sie sich noch nicht vollständig darüber im Klaren war, was sie mit ihrem Leben weiter anfangen wollte. Sie erzählte von einer kurzen Affäre mit einer ihrer Professoren, in einem ironischen und erstaunlich reflektierten Ton, der es mir irgendwie noch weiter erleichterte im Gegenzug authentisch über mein eigenes Leben zu berichten. Sie hörte sehr aufmerksam zu und sah mir unablässig in die Augen, was mir bei einer anderen Person vielleicht fast aufdringlich erschienen wäre; bei ihr jedoch regte sich in mir keinerlei Widerstand. Die Zeit verging wie im Fluge; erst bei der dritten Tasse Kaffee kam das Gespräch langsam auf Sex und die Kontaktgeschichte. Sie hatte sich bereits vor einem halben Jahr auf der Kontaktseite eingeschrieben und diverse Treffen gehabt, weder besonders schlechte, noch besonders gute Erfahrungen gemacht, wie sie betonte. In den meisten Fällen wäre es über das erste Treffen nicht hinausgegangen, da sie schrecklich wählerisch sei, wie sie mit entwaffnendem Grinsen versicherte. An einer echten Beziehung sei sie daher noch weniger interessiert. Ich erzählte ihr, wie ich zu der ganzen Geschichte gekommen war. Sie lachte leise, und meinte, unter Umständen müßte sie meinem komischen Kollegen ja dankbar sein. Wenn nicht schon vorher, war es nun plötzlich klar: Sie wollte mit ...