1. Kontakt Kapitel 01


    Datum: 17.09.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    Vorwort Dies ist eine kleine Geschichtenserie von Einzelgeschichten, die lediglich ihren Ausgangspunkt - Kontakte via eines Internetportals - und einen Protagonisten aus dem vorherigen Kapitel gemeinsam haben. Die ersten fünf Kapitel waren bereits zuvor unter meinem eigentlichen Usernamen erschienen - bis ich mich aus profilneurotischen Erwägungen dazu entschloss, meine deutschen und englischen Geschichten künftig getrennt zu halten. Die Geschichte selbst ist unverändert. 1.Der ungläubige Thomas Es war genau einer dieser Tage, die einfach nicht enden wollen. An manchen Tagen wußte man nicht, wo einem der Kopf stand, konnten nicht genug schwachmatische User mit immer denselben dummen Problemen in unserer Service-Hotline anrufen, dann plötzlich passiert gar nichts mehr, und man hängt blöde rum, albert mit den Kollegen für eine Stunde, spielt noch eine Partie Solitaire und verpasst dabei den Anruf, der dann einen anderen Gelangweilten aus seiner Lethargie reißt, oder surft ziellos im Web rum. Ich holte mir eine weitere Tasse Kaffee, obwohl mir von den vorherigen schon fast schlecht war. Noch drei Stunden, die Spätschicht hatte es in sich. Ein ganz schöner Abstieg, vor fünf Jahren hatte ich noch meine eigene kleine Computerfirma gehabt, mit Internetpräsenz und allem drum und dran, aber als ich mich dann von Susanne trennte, ging alles den Bach runter. Sie hatte immerhin mehr als die Hälfte des Startkapitals aufgebracht, und ich zahlte sie nach der Trennung aus, noch bevor wir ...
    die Scheidung einreichen konnten. Ich hatte den höheren Kredit nicht als großes Problem wahrgenommen, da zu dieser Zeit das Geschäft noch recht ordentlich lief. Dann aber wurde es immer enger, bis ich auch den letzten Mitarbeiter entlassen mußte, weil ich im Endeffekt weniger verdiente als er, versuchte statt dessen, nur noch über das Netz zu verkaufen. Ich war nie ein guter Geschäftsmann, Susanne hatte da ein deutlich besseres Gespür, hat auch immer die Steuererklärungen und alles gemacht, immerhin hatte sie in dem Bereich ja auch ihre Ausbildung abgeschlossen, auch wenn sie wegen der Kinder dann nicht lange in dem Beruf gearbeitet hatte. Na ja, plötzlich stand ich dann ohne Ehe, ohne Firma und mit einem Haufen Schulden da. Das Haus hatten wir Gott sei Dank nur gemietet, es wäre für mich allein auch viel zu groß gewesen. Susanne ging es deutlich besser, sie war zurück in ihre „alte Heimat" nach Köln und hatte einen guten Job gefunden. Auf Unterhalt hatten wir gegenseitig verzichtet, sie wollte auch für die Kinder nichts, außer den Sparplänen fürs Studium oder Ausbildung, in die wir beide zu gleichen Teilen noch einzahlten. Tobias war schon in der Zwölften, ob Jenny allerdings noch die Kurve kriegte, war eine andere Frage, sie hatte das chronische Unlustsyndrom, das einen Abgang nach der Zehnten immer wahrscheinlicher werden ließ. Ich sah die Kinder hauptsächlich in den Ferien, oder wenn sie mal hier Freunde besuchten, aber sie waren ihrer Mutter immer näher gewesen als mir. ...
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