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Kontakt Kapitel 01
Datum: 17.09.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,
sensibilisiert einen gemeinsamen Neuanfang in Angriff nehmen wollten. Die Antwort war für mich absolut eindeutig und einfach: Weil wir uns eben zu gut kannten, genau wußten, dass wir uns nicht ändern würden, dass der Impuls einfach fehlte, die Sprachlosigkeit System hatte und in sich ganz natürlich wirkte. Wir hatten uns nie groß gestritten, was uns auch keiner glauben wollte, so einvernehmlich, wie wir zusammen gelebt hatten, so trennten wir uns auch. Susanne tat es sichtbar gut, und das freute mich auch. Mein Leben lief einfach weiter, stellte mich vor neue Probleme, aber nicht vor persönliche Herausforderungen. An eine neue Beziehung hatte ich schon lange nicht mehr gedacht. Jenny meinte am Telefon, ich solle nicht vergessen, dass auch ich ein Mann mit Bedürfnissen sei. So eigenartig eine solche Erinnerung von einer sechzehnjährigen Tochter wirkte, sie hatte natürlich recht. Komischerweise war ich in den letzten Monaten auch wieder sexuell erwacht, auch wenn sich dies anfänglich auf das Surfen auf Schmuddelseiten mit dem Schwanz in der Hand beschränkte, etwas, was schon bald den anfänglichen Zauber einer blassen Aufgeregtheit aus Jugendtagen, mit dem verstohlen Wichsen zu einschlägigen Magazinen vor dem Eintritt den erlauchten Kreis der tatsächlich Sex habenden, verlor. Mir fiel aber schon auf, dass ich doch mal ein Auge bei der einen oder anderen jungen Kollegin riskierte, fast ungewollt, wenn mir mal ein Schlüpferrand ins Gesichtsfeld geriet, oder ein Auschnitt zur ... Inspektion einlud. Nicht dass ich auch nur zum Flirten mit ihnen in der Lage gewesen wäre, das sind alles ganz junge Dinger, hübsch anzusehen, aber damit hörte es auch schon auf, immerhin wollte ich mir jetzt nicht auch noch das Cliché einer Midlife-Crisis antun. Das Geld war knapp, aber an einem Abend mit meinen Freunden und reichlich genossenen Bieres fand ich mich dann doch im Rotlichtbezirk unserer Stadt wieder, bierselig entschloßen meiner Abstinenz auf diese Art und Weise ein gesellschaftlich akzeptiertes Ende zu bereiten. Ich lief an diversen Nachtschwalben vorbei, umkreiste das Viertel wie ein Geier, lief mich müde, unfähig auf die Angebote zu reagieren, bis ich mich quälend ernüchtert in ein Taxi setzte und nach Hause fuhr. Ich hatte vor meiner Ehe zweimal mit Prostituierten Sex gehabt, es war nicht gerade berauschend gewesen, und so logisch es mir in diesem Moment auch wieder erschienen war, so unmöglich erschien es gleichzeitig dann doch. Vielleicht war ich am Ende auch einfach nicht betrunken genug. Jonas, der fünf Jahre jüngere Kollege aus der Frühschicht, mit dem ich meinen Arbeitsplatz teilte, hatte mir vor kurzem mit verschwörerischer Miene und dämlichen Grinsen mitgeteilt, es sei ihm gelungen, die Sperre zu umgehen, die uns am Surfen von einschlägigen Seiten bei der Arbeit hinderte. Das war nun nicht so unbedingt eine prickelnde Leistung, und mir wollte auch nicht klar werden, was einem dies außer Peinlichkeiten bei einer möglichen Entdeckung noch einbringen ...