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Kontakt Kapitel 01
Datum: 17.09.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,
vertrauenerweckend, aber ohne ein unverbindliches Treffen, wo wir uns erstmal beschnuppern können, läuft bei mir gar nichts. Wenn du Interesse hast, rufe mich am besten an und wir bereden alles weitere." Sechsundzwanzig. War ich mit sechsundzwanzig schon so artikuliert, wußte ich in dem Alter schon so genau, was ich wollte? Ganz ehrlich: nein. Nicht, dass ich es nicht vielleicht damals geglaubt hätte. Jetzt aber war ich nicht weiser, nur ein wenig realistischer. Klar war aber auf jeden Fall, dass ich mit dieser Frau Kontakt aufnehmen wollte. Sinnlose Gedanken kamen und verwirrten mich, den Hörer in der Hand brach ich den Wahlvorgang zweimal ab. Beim dritten Mal erlosch aller innerer Widerstand und eine warme und freundliche Stimme meldete sich mit „Ja?". Für einige Sekunden war ich sprachlos, erschrocken über die Tatsache, dass ich mir gar keine Gedanken darüber gemacht hatte, was ich sagen wollte. Das brauchte ich auch nicht, eigenartig von mir selbst entfernt sprudelten Worte heraus, stellte ich mich vor, gelang es mir sogar der Unbekannten am Telefon zuzulächeln, wie einer längst vertrauten Bekannten. Es war so einfach, wie wir miteinander sprachen, so direkt, ohne Umschweife und ohne Zögern vereinbarten wir das Treffen. Sie betonte noch einmal, dass ich mir darüber im Klaren sein sollte, dass bei diesem Treffen noch gar nichts laufen würde, auch wenn sie mich attraktiv finden würde. Darüber war ich eigentlich sogar erleichtert und ohne groß darüber nachzudenken, sagte ... ich ihr dies auch. Sie lachte leise, und meinte dann, sie könne es nun schon fast nicht mehr erwarten, mich in Person zu erleben. Das ging mir allerdings genauso. Der Samstagnachmittag war kühl und windig, was mich ärgerte, da ich mal wieder zu lange den Friseurbesuch vor mich hergeschoben hatte, und der Wind das zu lange Haar von den immer größer werdenden Geheimratsecken blies. Ich war zu früh dran, was sich aber als glücklicher Umstand entpuppte, da das von ihr vorgeschlagene Café nicht das war, was ich zu kennen geglaubt hatte. Das hatte mir gerade noch gefehlt. Ich war vom Bahnhof aus in die falsche Richtung gelaufen, wie mir ein Passant auf Anfrage bestätigte, doch Gott sei Dank war es nicht weit, so dass ich meinen Fehler noch rechtzeitig ausbügeln konnte. Ich spürte deutlich, dass nicht nur diese Fehlleistung Adrenalin in meinen Körper pumpte; je näher ich der tatsächlichen Lokalität kam, desto härter und lauter pochte mein Herz. Der Wind ließ mich zittern, und gleichzeitig schwitzte ich leicht. Ich spähte bereits durch die Glastüre des Cafés, wohl wissend, dass ich noch immer fast fünfzehn Minuten zu früh dran war, in der stillen Hoffnung, dass Tina schon dort war, aber keine der von der Tür aus sichtbaren Gäste passte auf ihre Beschreibung. Nun zögerte ich zum ersten Mal an diesem Tag, den Türgriff bereits in der Hand. Vielleicht sollte ich doch lieber noch einmal um den Block laufen, um die nun langsam größer werdende Nervosität abzuschütteln. „Thomas?" Erschrocken ...