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Christine 01
Datum: 04.09.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,
Tee?" Tim war sprachlos über ihre natürliche Unbekümmertheit. Nicht dass sie alles achtlos beiseite geschoben hätte, das verrieten ihre glühenden Wangen nur allzu deutlich. Auch war an ihrem verträumten Lächeln abzulesen, dass ihre Gefühle immer noch in den gleichen Sphären schwebten wie die seinen. Irgendwie schien sie ihn bereits so in ihr Leben einbezogen zu haben, als wäre es nie anders gewesen. Tim räusperte sich und murmelte: „Also... so war das nicht an der Party." „Ich weiß", kicherte sie, „aber beinahe wäre es dazu gekommen." „Glaubst du?" „Aber sicher!... ich war nämlich kurz oben in Christines Zimmer, um ihr Bett zu machen, da seid ihr zwei gekommen. Ihr habt mich erst nach dem Öffnen der Tür bemerkt und seid gleich wieder davon gewetzt." Sie fragte mit gedehnter Stimme: „Oder wollte meine Tochter dir bloß ihre Plüschtiersammlung zeigen?" „Du hast gewonnen", seufzte Tim, „und jetzt das... ich hätte nie gedacht, dass Christine eine so wundervolle Mutter hat." „Meine Tochter hat keine Ahnung, auf was sie verzichtet, wenn sie so voreilig heiratet", sinnierte sie und trank ihren Tee in kleinen Schlücken. Tims Gedanken waren immer noch drunter und drüber. Er konnte sich nicht entscheiden, ob er sich durch sein schlechtes Gewissen plagen lassen sollte, weil er seine Jugendliebe betrogen hatte, aber... sie hatten doch gar nie richtig miteinander geschlafen!... im übrigen würde Christine bald heiraten... es konnte ihr doch egal sein, dass er mit ihrer Mutter... Als würde ... Christine seine Gedanken lesen, besänftigte sie ihn: „Ich verstehe dich ... ich habe es mir auch überlegt... aber hier hat niemand jemandem etwas weggenommen. Meine Tochter ist bald verheiratet... leider." Sie zuckte zusammen, hielt kurz inne und gluckste: „Uups!... ich glaube, ich muss mich mal frisch machen." Sie juckte auf und huschte aus dem Zimmer. Als sie nach Minuten zurück war und sich auf ihren Stuhl setzten wollte, klingelte das Telefon. Sie verschwand in der Küche. Tim war es recht, einen Moment lang allein zu sein, er musste zuerst seine Gedanken ordnen. Er saß auf seinem Stuhl, blickte um sich und schüttelte innerlich den Kopf über das, was ihm widerfahren war. Alles kam ihm vor wie ein absurder Traum, doch wusste er, dass er hellwach war und Christines Stimme aus der Küche hörte. Noch nie hatte ihn eine Frau auf diese Weise verführt, schon gar nicht die Mutter einer Schulkameradin... und erst recht nicht auf einem Stuhl mitten in ihrem Wohnzimmer. Während der Schulzeit hatte er Christine immer als tugendhafte Mutter wahrgenommen... und nun entpuppte sie sich als lebensfroher Schmetterling, der sich leichtfüßig auf ihm niederließ und ihn im Sturm eroberte. Tim ließ ihre Worte an sich vorbeiziehen. Sie machte sich offenbar keine großen Gedanken, sich mit ihm einzulassen, weder ihrer Tochter noch ihm gegenüber, obschon er kaum zwanzig Jahre zählte. Würde sie es ihrer Tochter sagen?... Christine kam ins Zimmer, trat ans Fenster und schaute nachdenklich in den Garten ...