1. Vetternwirtschaft


    Datum: 30.08.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    Was soll mir denn an Dieter aufgefallen sein?" "Nichts gemerkt, gar nichts?" "Nein! Sag schon: Was soll mit Dieter los sein?" "Ihr Männer mit eurer Männersolidarität: daß er mich seit mindestens sechs Jahren betrügt! Daß er in Puffs geht und seit drei Jahren auch Freundinnen hat!" "Nein, das hat sich Dieter nicht anmerken lassen." "Wahrscheinlich merkt ihr Männer das an euren Kumpanen wirklich nicht, und wahrscheinlich hat Trudi recht: Das ist sozusagen ganz normal. Aber mich dumme, unerfahrene Klosterschülerin hat das umgehauen, als ich das rausgekriegt hab." "Das tut mir wirklich leid um dich --" "-- dabei kann ich Dieter eigentlich gar keinen wirklichen Vorwurf machen, denn er läßt mich nicht zu kurz kommen -- in keinster Beziehung." "Aber ,schön` ist doch was anderes -- da kann ich dich verstehen." "Na ja, man gewöhnt sich." "Und du, wie hast du darauf reagiert? Du hast dich allmählich zurückgezogen --?" "Nicht nur." "Was meinst du damit?" "Ich bin auch aktiv geworden." "Du hast mit Dieter darüber geredet?" "Das auch, aber wenig. Das hat nicht wirklich zu was geführt. Nein, ich bin selbst zur Tat geschritten und hab mir meinen ersten außerehelichen Freund selbst ausgesucht und auch selbst verführt." "Sag bloß --" "Du hörst es ja. Ich kannte ihn -- Theo -- vom Ansehen bei Konzerten. Beim letzten Konzert vor der Sommerpause hab ich mich an ihn rangemacht, wir haben in der Pause zusammen ein Glas Sekt getrunken, wir haben zusammen in einem Restaurant gegessen, ich hab ihn ...
    nach Hause gefahren -- Theo war mit der S-Bahn in die Stadt gefahren --, dann hab ich mich quasi selbst zu einem Abschiedstrunk bis zur nächsten Saison eingeladen -- und in seiner Wohnung ist es dann passiert, das heißt: Ich hab ihn verführt. Er war fast ein Jahr mein Geliebter, dann hat er geheiratet, wir sind aber immer noch gute Freunde, auch mit seiner Frau." "Was du da so erzählst -- und Dieter hat nichts gemerkt?" "Das weiß ich nicht. Wenn er es weiß beziehungsweise wußte, hat er es sich nicht anmerken lassen." "Wo habt ihr euch denn getroffen?" "Na, wo wohl? Hier jedenfalls nicht! In seiner Wohnung, die ist hier ganz in der Nähe, nachmittags nach dem Dienst." "Wann war denn das?" "Vor -- laß mich nachrechnen -- als das zu Ende war -- im Jahr darauf -- fing das mit Otto an -- und im letzten Jahr war das mit Karl -- also vor drei Jahren vor den Sommerferien." "Und Otto und Karl?" "Mit Otto -- das fing vor zwei Jahren an und läuft noch immer -- mit ihm mach ich meine sonntäglichen Ausschweifungen -- und Karl -- das war ein ganz lieber Kerl und ist eine süße Geschichte. Willst du sie wissen?" "Ja, natürlich!" "Als ich im vorigen Jahr zum Schulsenator bestellt wurde, um meine Ernennung zur Studienrätin entgegenzunehmen, saß da im Wartezimmer ein jüngerer Kollege, der furchtbare Angst hatte, vom Senator rausgeschmissen zu werden. Er hatte seinen Betreuer einen ,stockkonservativen alten Esel` genannt --" "-- das geht aber auch wirklich nicht!" "Unterbrich mich doch nicht, wenn ...
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