1. Vetternwirtschaft


    Datum: 30.08.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    ein, zum Beispiel Ophthalmologie und Gynäkologie, um später in seiner Praxis auch auf diesen Gebieten seinen Patienten in einfachen Fällen helfen zu können. Zu diesem Behufe wurde Fredi immer wieder von seinem Münsteraner Doktorvater an verschiedene Kliniken in Hamburg-Eppendorf geschickt, wo dieser Professor studiert hatte und wo er mehrere Klinikchefs kannte. Außerdem hatte Fredi ja, wo in Hamburg zu schlafen, nämlich auf Dieters und meine Einladung hin in unserem Gästezimmer. So wohnte Fredi immer mal wieder drei bis vier Wochen bei uns, nahm an unserem Familienleben teil oder auch nicht, wie er wollte, aß mit uns oder bruzzelte sich Bratskartoffeln selbst, ging tagsüber nach Eppendorf und abends meist aus, ob in eine Diskothek oder in ein Etablissement, weiß ich nicht, und kam zu "vernünftiger" Zeit wieder nach Hause; nur ganz selten blieb er mal eine Nacht ganz aus. Zusammenhängende Freizeit verbrachte er meist im Universitäts-Tennisclub. Wie bei ihm nicht anders zu erwarten, brachte er manchmal auch eine junge Dame mit nach Haus, die er immer nach angemessener Zeit wieder verabschiedete oder nach Haus brachte. Ob er mit ihr im Gästezimmer "nur" fürs Studium gelernt und Kaffee getrunken oder auch Weiteres gemacht hat, entzieht sich meiner Kenntnis. Wir respektierten unsere Intimsphäre und spionierten einander nicht nach. Bei solchen Studienaufenthalten von Fredi kam es natürlich auch vor, daß Dieter auf eine Dienstreise fahren mußte und ich mit Fredi allein in unserer ...
    Wohnung war. Aber auch bei solchen Gelegenheiten machte Fredi keine Anstalten, sich mir unsittlich zu nähern. Wir flaxten uns wie gewohnt an, "Vetterherz" und "Basenherz", aßen zusammen oder sahen zusammen fern, wenn es sich ergab, und wenn es sich nicht ergab, ging jeder von uns seiner Wege. Vielleicht wurde unser Umgang ganz allmählich und fast unmerklich immer enger -- ohne noch wirklich eng zu sein. Die Begrüßungsküsse, wenn Fredi wieder einmal nach Hamburg kam, wurden immer länger und letztens nicht nur auf die Backe, sondern auf den Mund appliziert; um ehrlich zu sein: Es waren nicht nur angedeutete Zungenküsse. Fredi ließ mich in immer kürzeren Zeitabständen wissen, daß ich ihm die liebste seiner insgesamt vier Cousinen sei, er erzählte ungefragt von seinen Freundinnen in Münster, vor allem, wie er wieder mit einer "strohdummen Gans" Schluß gemacht hatte, er aß öfter mit uns und ging seltener aus, um sich mit mir, wenn Dieter möglichst beim Fernsehen eingeschlummert war, flüsternd zu unterhalten oder mit mir in mein Arbeitszimmer zu gehen, um über den Text seiner letzten Arbeit, aber auch über andere Themen zu sprechen. Es blieb aber alles weit innerhalb des schicklichen Rahmens. So kam der Sommer des Jahres, in dem ich das zuletzt erzählte Quickie erlebte, und nach Beginn der Sommerferien kam Fredi wieder einmal nach Hamburg, um in der Eppendorfer Kinderklinik zu hospitieren, zugleich aber dort auch eine Urlaubsvertretung wahrzunehmen und sich dadurch ganz schön was ...
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