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Eine Pornographische Romanze Teil 04
Datum: 15.08.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,
abbezahlt, und jetzt verfügen wir für unsere Verhältnisse über Geld in Hülle und Fülle. Im Mai haben wir uns die Extravaganz erlaubt, mit den Kindern für ein verlängertes Wochenende von Montpellier aus nach London zu fliegen, nur um mit ihnen den Zoo, das British Museum und Kew Gardens zu besuchen. Für Paul war es der erste Zoobesuch, und er staunte gehörig. Er konnte allerdings nicht verstehen, warum die Raubvögel in einer Voliere eingesperrt waren, wo es bei uns doch derart viele von ihnen gab. "Stimmt es, daß ihr Euch im Zoo kennenlernt habt?" fragte Natalie irgendwann Lisa und mich. Lisa lachte. "Ja, das stimmt. Bei den Zebras haben wir uns tief in die Augen geschaut, bei den Elefanten haben wir uns an der Hand gehalten, und bei den Seelöwen haben wir uns geküßt." So werden Legenden geboren. Und für unsere Enkelkinder wird dies die einzige Wirklichkeit sein, die sie kennen. "Und dann waren wir in der Oper, und da hat Mama auf meinem Schoß gesessen" ergänzte ich. Paul hatte gar nicht mehr hingehört und zerrte an meiner Hand. "Wo sind die Seelöwen? Ich will zu den Seelöwen." "Es war nicht in diesem Zoo, sondern in einem anderen Zoo in einer anderen Stadt." "Fahren wir da auch mal hin?" fragte Paul. Ich lachte. "Nein, das ist zu weit. Aber in Marseille gibt es auch Seelöwen, die können wir uns demnächst ansehen. Aber jetzt gehen wir statt dessen zu den Pinguinen." Ich denke manchmal darüber nach, was das Geheimnis unserer andauernden Liebe ist, dieser grenzenlosen Freude, ... die unser Leben durchzieht. Ich komme immer zum gleichen Ergebnis: Wir befinden uns seit zwölf Jahren in den Ferien. Lisa liebt ihre Arbeit, und ich muß nicht arbeiten, keiner von uns verschwendet seine kostbare Lebenszeit damit, in tristen Büros sinnlose und geisttötende Arbeiten zu erledigen. Und auch die Schäbigkeit und Trostlosigkeit der nordwesteuropäischen Städte haben wir hinter uns gelassen. Wir leben im wahrsten Sinne des Wortes dort, wo andere Menschen Urlaub machen. Es gibt immer wieder Dinge zu entdecken, das Leben ist niemals langweilig: Man kann Höhlen erkunden oder nach Fossilien suchen, auf den Spuren der Römer oder der Neandertaler wandeln, Raubvögel und Schmetterlinge beobachten, oder einfach nur den Pflanzen im Garten beim Wachsen zusehen. Und wenn es draußen in Strömen regnet, was selten genug der Fall ist, dann lesen wir uns Bücher über diese Dinge vor, spielen Spiele oder denken uns Abenteuergeschichten aus. Oder wir suchen nach den Spuren der Elefanten Karls des Großen. Im vorigen Jahr haben wir sie erneut getroffen, dort wo wir sie am wenigsten erwartet hätten. in den Wäldern direkt über unserem Haus. Der alte Raimond hat sich nicht verändert, Pierre-Roger hingegen studiert mittlerweile in Paris, verbringt aber immer noch die Ferien bei seinem Großvater. Unsere Kinder waren überwältigt von dem Erlebnis, sie durften sogar auf einem Jungtier reiten. Die Liebe zwischen Lisa und mir ist ein wenig wie die Begegnung mit diesen Elefanten. Ein Glücksfall. Und ...