1. Eine Pornographische Romanze Teil 04


    Datum: 15.08.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    verfallenen Häusern vorbeikamen, malten wir uns aus, wie wir sie restaurieren würden. Wir debattierten lange darüber, was man im Leben tatsächlich brauchte, und was nur überflüssiger Ballast war. Wie viel man bei Kleidung und Nahrung sparen könnte. "Und beim Wein?" fragte ich einmal. Lisa lachte und küßte mich. "Ich schicke Dich in die Weinberge. Mein starker Mann wird einen Monat lang Trauben pflücken, und dann in Naturalien entlohnt werden." Vor meinem geistigen Auge sah ich mich, wie ich mit einem völlig mit Weinkisten überladenen alterschwachen Renault-Kastenwagen einen von Zypressen gesäumten Feldweg entlang holperte, an dessen Ende Lisa auf mich wartete. An einem anderen Tag stießen wir auf ein verlassenes Dorf. Früher mußten hier mindestens sechs Familien gelebt haben, die genaue Anzahl der Gehöfte war allerdings nicht zu erkennen, weil die Gebäude ineinander übergingen. Wir setzten uns auf eine verfallene Steinmauer und rauchten. "Wir könnten sicherlich das ganze Dorf kaufen" meinte ich nach einer Weile. "Und dann zunächst ein Haus herrichten... Und dann die anderen Gebäude inserieren, und sehen, wer sich dafür interessiert." Lisa sah sich prüfend um. "Ja, lauter nette Familien. Aber keine Spinner. Und wenn genug Kinder da sind, kann man sie auch selbst unterrichten... Aber eigentlich sollten sie zur Schule gehen." Sie hielt kurz inne, und fuhr dann entschlossen fort: "Meine Kinder sollen zu Fuß zur Schule gehen können. Aber das ist bestimmt machbar." Vor meinem ...
    inneren Auge tauchte die Vision zweier Mädchen in bunten Sommerkleidern auf, die mit Schulranzen auf dem Rücken Hand in Hand über eine Brücke schlenderten. Das Bild betrübte mich zu Tode. Ich war achtundvierzig Jahre alt, viel zu alt, um noch Kinder in die Welt zu setzen. Und auch zu alt, um mich als Hilfsarbeiter in der Landwirtschaft zu verdingen, oder was immer auch wir uns für mich ausgemalt hatten. Für Lisa hingegen waren diese Träume greifbar, und sie mußte nach ihnen greifen, ehe es zu spät war. Ich würde ihr dabei helfen, so gut ich konnte. Weil ich sie liebte. Aber genau deshalb würden wir uns trennen müssen. Es dauerte eine Weile, bis ich diesen Gedanken in den Hintergrund gedrängt hatte. "Was ist los?" fragte Lisa. "Warum bist Du so still." Ich sah sie an. "Ich dachte gerade an Deine Kinder. Sie werden genau so schön sein wie Du." Sie legte ihre Arme um mich, gab mir einen langen Kuß und strahlte mich an. "Du machst mich so glücklich" sagte sie leise. Genau darum ging es. Ich haßte es, den Heimweg antreten zu müssen, mein Körper wehrte sich mit jeder Faser dagegen, wieder nach Norden zu fahren. Wir verbrachten noch eine Nacht in Burgund und eine an der Doubs, dann überquerten wir die Grenze. Selbstverständlich regnete es, den ganzen langen Weg. Und ein Stau folgte auf den nächsten. Als wir endlich zu Hause waren, tranken wir noch ein Glas Wein und fielen dann in einen tiefen traumlosen Schlaf. Am folgenden Morgen frühstückten wir lange im Bett. Es war Sonntag, am Montag ...
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