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Eine Pornographische Romanze Teil 04
Datum: 15.08.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,
Optimismus als Wanderweg bezeichnete. Selbst mit Wanderschuhen und --Stöcken stellte der Aufstieg auf diesem Pfad eine nicht unerhebliche Herausforderung dar. Fast eine Stunde lang arbeiteten wir uns schweigend die Bergflanke hoch. Die Vegetation änderte dabei merklich ihren Charakter. Hatten weiter unten am Hang verkrüppelte Kiefern und Hartlaubgewächse dominiert, durchquerten wir wenig später einen lichten Wald aus Zwergeichen und Buchsbäumen, der schließlich fast unmerklich in ein fast undurchdringliches Gehölz aus Edelkastanien, Rotbuchen und Kiefern überging. Unser Pfad mündete schließlich in einen breiten Waldweg, der parallel zu dem an dieser Stelle nur sanft ansteigenden Höhenzug verlief. Ungefähr zweihundert Meter weiter östlich gabelte sich der Weg. Dort lag ein Findling, der genau die richtigen Dimensionen hatte, um uns als Bank zu dienen. Wir setzten uns, tranken einen Schluck Wasser und rauchten. Hier mußte man keine allzu große Angst vor Waldbränden haben, zumindest solange man keine brennenden Zigaretten in die Gegend warf. Der Kontrast zur Szenerie des Vortags war verblüffend. Statt verdörrter Vegetation üppiges Grün und saftiges Gras, keine Heuschrecken und nur vereinzelte Schmetterlinge, dafür aber hörte man das Zwitschern von Vögeln. Auch die Luft fühlte sich deutlich kühler an. Ich konnte kaum glauben, daß zwischen diesem Platz und der Causse Sauveterre nur wenige Kilometer Luftlinie lagen. Ich schüttelte den Kopf und Lisa lächelte. "Verblüffend, nicht ... wahr? Das ist das Schöne an dieser Landschaft, sie verändert ständig den Charakter. Du findest hier alles, was Dein Herz begehrt. Weiter oben gibt es einen wundervollen von riesigen Fichten und Mammutbäumen umsäumten Bergsee. Wenn Du an seinem Ufer liegst würdest Du nie glauben, daß Du weniger als hundert Kilometer vom Mittelmeer entfernt bist. Und dann wanderst Du einige Kilometer nach Süden, und kannst vom Col du Minier aus in der Ferne Zypressen und Olivenhaine sehen... Aber laß uns weiter gehen, es gibt noch so viel zu sehen." Wir drückten unsere Maisblatt-Gitanes in der Blechdose aus, die uns auf Wanderungen als Aschenbecher diente und schulterten die Rucksäcke. Wir folgten dem Weg, der nach rechts führte und sanft anstieg. Ich ging ein Stück hinter Lisa und beobachtete ein Eichhörnchen, als ich auf sie prallte. Sie stand wie angewurzelt vor mir, und wir konnten nur knapp vermeiden, zu stürzen. Als wir das Gleichgewicht wiedergefunden hatten, nahm Lisa meinen Arm und sah mich an. "Sag' mir bitte, ob Du auch den Elefanten dort vorne siehst." Ich war wie vom Donner gerührt. Tatsächlich stand keine zwanzig Meter vor uns ein Dickhäuter und rupfte mit dem Rüssel Blätter aus der Krone eines Kastanienbaums. Da der Weg an dieser Stelle eine Biegung machte, war das mächtige Tier zum Teil von der Vegetation verhüllt. Für eine Weile standen wir wie Salzsäulen und starrten in Richtung des Dickhäuters, der uns offenbar nicht bemerkt hatte. "Ich glaube wir sollten umkehren" meinte ich ...