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Eine Pornographische Romanze Teil 04
Datum: 15.08.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,
Felsen verfing, merkwürdig klagende Geräusche. Als würden die Toten ihr Schicksal beweinen. Lisa zitterte leicht, als ob sie fröstelte, aber das lag sicher nicht an der Lufttemperatur. Ihr war sichtlich unwohl an diesem Ort. "Du spürst es auch, nicht wahr? Dieses vage Gefühl, daß dies kein Ort für die Lebenden ist... Der Llyn Cau ist wunderschön, vor allem wenn er an bewölkten Tagen seine Farbe immer und immer wieder verändert. Aber man hält sich dort nicht lange auf." Lisa ging nicht darauf ein sondern sagte nur: "Laß' uns bitte weitergehen, ich möchte gern den Gipfel sehen." Der Penygadair lag nur dreitausend Fuß über dem Meer. Weniger als tausend Meter also, aber man hatte das Gefühl, auf dem Dach der Welt zu stehen. In drei Himmelsrichtungen umgaben uns die walisischen Berge, und im Westen lag am Ende eines langen Tales hinter einem breiten goldenen Strand das Meer, wie eine vage Verheißung. Ein Stück unter dem Gipfel befand sich eine kleine Hochebene auf der eine Handvoll anderer Wanderer Rast hielt, die wahrscheinlich den leichteren Aufstieg von Dolgellau aus genommen hatten und sich an der Aussicht und dem schönen Wetter erfreuten. Dorthin begaben auch wir uns. Wir saßen schweigend Seite an Seite auf einer Wolldecke, tranken Tee aus der Thermoskanne und schauten immer wieder auf das Meer. Nach einiger Zeit tauchte ein Mutterschaf mit seinem Jungen auf. Ich griff in meinen Rucksack, nahm eine Packung Cracker, stand auf und näherte mich langsam den Tieren, die zwar ... neugierig, aber auch nervös waren. Dennoch flohen sie nicht, selbst dann nicht, als ich direkt vor ihnen stand. Ich ging in die Hock, streckte vorsichtig die linke Hand aus und gab dem größeren Tier etwas zu fressen. Gleichzeitig kraulte ich mit der Rechten ganz sanft den Kopf des Schafs. Ich warf ihm noch einen Cracker zu, erhob mich dann und ging zu unserem Rastplatz zurück. Lisa sah mich staunend an. "Wie hast Du das denn geschafft?" Ich grinste. "Jacob's Cream Cracker. Die Schafe hier sind derart wild auf Salz..." Ich setze mich wieder und drehte uns Zigaretten von dem Tabak, den wir in Belgien gekauft hatten. Kurz darauf kam eine Heringsmöwe angeflogen und landete neben uns. Gedankenverloren zerbrach ich einen weiteren Cracker und fütterte den Vogel damit. Der würdigte mich allerdings keines Blicks sondern hatte seine Augen statt dessen ebenfalls auf das Meer gerichtet; als wollte er herausfinden, was es dort zu sehen gab. Die fremden Wanderer blickten fasziniert zu uns herüber. Aus der Distanz mußte es so aussehen, als würde die Möwe zu uns gehören. Dann schaffte ich es doch, Blickkontakt mit dem Vogel herzustellen und ihm wie den Schafen kurz über den Kopf zu streichen. Offen gestanden war ich hinterher froh, keine Bekanntschaft mit dem Schnabel gemacht zu haben, aber ich dachte, daß es Lisa gefallen würde. "Schatz, kannst Du bitte feststellen, ob es ein Junge oder ein Mädchen ist. Wenn wir sie mitnehmen wollen, müssen wir ihr doch einen Namen geben." Lisa lachte laut auf. ...